Archiv für den Tag: 6. Juni 2013

Bürgeraktion legt eigenen Vorschlag zur Entwicklung der Unterstadt vor

Ziel: Den gesamten westlichen Eingangsbereich der Innenstadt aufwerten

Eine Pressemitteilung

 Bevor das so genannte „Integrierte Handlungskonzept“ zur Verbesserung einzelner Bereiche der Hildener Innenstadt in der kommenden Woche in die Phase der politischen Beratung geht, hat die Bürgeraktion einen eigenen Vorschlag zur Umgestaltung der Unterstadt vorgelegt. „Wir sind damit der Einladung der Baudezernentin gefolgt, möglichst vor der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Änderungswünsche oder eigene Vorschläge zum Konzept der Innenstadtentwicklung beizutragen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen. Im Übrigen gehe es seiner Fraktion darum, den Entwurf der Bürgeraktion den anderen Fraktionen für deren interne Beratungen bereits zur Verfügung zu stellen.

Konkret beschäftigt sich der Entwurf mit der Umgestaltung des westlichen Innenstadteingangs an der Benrather Straße zwischen Poststraße und Eller Straße. Diesem Bereich möchte die Bürgeraktion „ein radikal neues Gesicht geben“. Dazu sieht der Entwurf eine großzügige Umgestaltung der unattraktiven Verkehrsachsen in einen elliptischen Kreisverkehr mit attraktiver Platzgestaltung vor. Der Umbau solle, so Reffgen, auf das gesamte Umfeld ausstrahlen. Nach Meinung der Bürgeraktion sei dieser Effekt auch unverzichtbar, wolle man das Steinhäuser-Center wirklich aus der „Schmuddelecke“ führen.

Nach dem Plan der Bürgeraktion fallen Bürgersteig und Parkstreifen auf der Stadthallen-Seite weg. Stattdessen sollen die Fußgänger auf einem beleuchteten Fußweg durch die angrenzende Grünanlage entlang der Itter geführt werden. Passanten, die den Platz kreuzen wollen, sollen in Höhe des Museums Überwege mit Anschluss an die vorhandene, intakte Itterbrücke erhalten. Die Verkehrsführung schaffe im Übrigen die Voraussetzung, den Verkehrsfluss zu verstetigen und die Poststraße in alle Richtungen anzubinden.

Sollte der Umbau realisiert werden, biete er die Chance zu einer neuen und nachhaltigen Stadtentwicklung und begünstige eine attraktive Mitte mit mehr Grün. Ein neuer, lebenswerter Platz schaffe zusätzlichen Identifikationsraum für die Stadt und trage dazu bei, an exponierter Stelle die Stadt unverwechselbar zu machen. Auch zu seiner Namensgebung hat die Bürgeraktion bereits einen Vorschlag: Die bisher noch nicht vergebene Bezeichnung „Wilh.-Fabry-Platz“ könnte einen unmittelbaren Bezug zum anliegenden Wilh.-Fabry-Museum herstellen. Und bei dieser Gelegenheit, gibt Reffgen zu bedenken, ließe sich gleichzeitig mit geringfügigen Umbenennungen das verwirrende Durcheinander in der Bezeichnung von Benrather Straße und Fritz-Gressard-Platz durch eine klare Zuordnung einzelner, abgeschlossener Straßenzüge auflösen.

Abrisskosten, Sonderabschreibungen, Restbuchwerte…

Zu den Bauplänen für das Gelände der ehemaligen Schule am Wiedenhof

EIn Kommentar

Bürgermeister Thiele erweckte Ende 2008 in seiner Antwort auf eine CDU-Anfrage den schon damals irrigen Eindruck, als sei das TUS-Vereinsheim von der Baureifmachung des Grundstücks nicht betroffen.

Doch damals fürchtete man weniger den Protest der TUS-Mitglieder als vielmehr kritische Fragen noch den Kosten eines Neubaus aus Mitteln der öffentlichen Kasse. Wirft man jetzt einen Blick auf die Planunterlagen, dann kann man erkennen, dass das TUS-Vereinsheim dem Wohnungsbau weichen soll. Folglich müsste dem Sportverein Ersatz geschaffen werden, und zwar auf Kosten der Steuerzahler.

Statt dieses 5.000 qm große Grundstück mithilfe der städtischen Wohnungsbau-GmbH zu erschließen, um so relativ preisgünstigen Wohnungsbau zu ermöglichen, setzten Stadt und Ratsmehrheit von Anfang an auf den Verkauf. Als Erlös rechnete man Ende 2008 mit rd. 1,4 Millionen Euro, vermutlich sind es ein paar Euro mehr geworden.

Doch schon damals war klar, dass dieser „Gewinn“ für die Stadtkasse durch Mehrkosten und Sonderabschreibungen fast aufgefressen werden würde: Der Abriss der Sporthalle sollte 100.000 Euro kosten und sich in Form von Sonderabschreibungen der Restbuchwerte für Gebäude und Grundstück in Höhe von rd. 1,1 Mio. Euro direkt belastend auf den Ergebnishaushalt auswirken (= das Haushaltsdefizit erhöhen).

Und jetzt kommen Kosten in unbekannter Höhe für den Neubau eines TUS-Vereinsheims hinzu. Stadt und Ratsmehrheit verscherbeln ein 5.000 qm großes Grundstück, geben die einmalige Chance aus der Hand, Wohnungen für Menschen zu bauen, die nicht über eine dicke Brieftasche verfügen und stehen am Ende nicht einmal mit einem Bilanzgewinn dar.

Ein Bekenntnis zum Weiterbestand oder eine Bestandsgarantie des TuS-Vereinsheims durch den Bürgermeister und durch die Befürworter der massiven Bebauung dieses Grundstücks hatte es nie gegeben. Gleichwohl hatte die Stadtverwaltung nichts dagegen, die Öffentlichkeit und insbesondere die Mitglieder des TUS an diese Möglichkeit glauben zu lassen.