Archiv für den Tag: 2. Oktober 2013

Franziskus von Assisi und seine Botschaft für unsere Zeit

Vortrag mit Pater Wolfgang Strotmeier

Mit der Wahl von Papst Franziskus ist auch der Hl. Franziskus von Assisi (1181/1182 – 1226) wieder stärker in den Blickpunkt gerückt.

Doch wer war Franziskus, welche Botschaft hält er für unsere Zeit bereit und wie sieht ein Lebensentwurf nach Franziskus aus?

Wer Franziskus begegnet, kann leicht ins Schwärmen kommen, weil er etwas ahnt von den Chancen des Lebens und von dem, was sein könnte, wenn …

Deshalb ist dieses Abenteuer auch immer wieder neu begonnen worden.

Männer und Frauen, Junge und Alte, Christen und Nichtchristen haben sich von Franziskus bewegen lassen, so wie er „Bruder aller Menschen“ zu sein oder Jesus nachzufolgen, wie er es getan hat.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Anstoß“ – einer Initiative der Katholischen Kirche Hilden in Kooperation mit der Stadtbücherei und der VHS Hilden-Haan – wird Pater Wolfgang Strotmeier über das Thema „Franziskus von Assisi und seine Botschaft für unsere Zeit“ referieren.

Pater Wolfgang Strotmeier wurde 1945 in Füchtorf im Münsterland geboren. Nach dem Abitur 1966 trat er in den Franziskanerorden ein, anschließend studierte er in Münster und München. 1972 wurde er zum Priester geweiht. Seit November 2010 arbeitet er in der Wallfahrtsseelsorge in Velbert-Neviges.

Der Vortrag findet am Freitag, 18. Oktober 2013, ab 19:30 Uhr, in der Stadtbücherei, Nové-Mesto-Platz 3 statt.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Klima“schutz“konzept liegt vor

Halbherzige Einsparziele  

1993 – also vor genau 20 Jahren – ist Hilden dem „Klimabündnis“ beigetreten, um einen lokalen Beitrag zum Schutz der Erdatmosphäre zu leisten.

Mit ihrem Beitritt hatte die Stadt sich verpflichtet, den CO2-Ausstoß je Ein­wohner/in bis zum Jahr 2010 zu halbieren und später schritt­weise zu senken. Jahrelang geschah nichts. Anträge einzelner Ratsfraktionen, hier durch Erstellung einer städtischen Energiebilanz wenigstens an die Daten zu kommen, scheiterten.

Dazu passte es auch, dass die 1998 aus der Taufe gehobene „Agenda 21“  zum Thema „Lokal denken – global handeln“ von der Stadtverwaltung durch bürokratische Ma­növer lahm ge­legt wurde und einschlief.

Erst 18 Jahre nach der feierlichen Unterschrift von Günter Scheib unter die Beitrittserklärung zum Klimabündnis fand sich im Rat endliche eine Mehrheit dafür, Haushaltsmitteln für die Erstellung eines Klimschutzkonzepts für Hilden bereitzustellen.

Mit Nein hatten nur zwei Fraktionen gestimmt: FDP und dUH.

Das Konzept liegt nun vor mitsamt Maßnahmenkatalog.

Jetzt, mehr als anderthalb Jahrzehnte später, liegen sind erstmals Daten zum Energieverbrauch erhoben worden. Allerdings – und darin offenbart sich das Dilemma des jahrelang vernachlässigten Klimaschutzes in Hilden – wurde das Jahr 2010 als Basis für die Energie- und CO2-Bilanz ausgewählt.

Erinnern wir uns: 1993 hatte Hilden versprochen, den CO2-Ausstoß je Ein­wohner/in bis zum Jahr 2010 zu halbieren! Heute wird der gewiss höhere CO2-Ausstoß des Jahre 2010 zum Ausgangspunkt genommen, allerdings nicht, um diese Werte zu halbieren, sondern bis 2020 lediglich um kümmerliche 11 % und bis 2030 um immerhin 33 % zu senken.

Was 1993 beschlossen und versprochen worden war, ist 2013 wegen Untätigkeit der Ratsmehrheit und der Stadtverwaltung unerreichbar geworden und soll durch „bescheidenere“ Zielvorgaben ersetzt werden. Das ist Klimaschutz in „bergisch Pepita“!

Aufgrund der für 2010 erstmals erhobenen Daten betragen die klimaschädlichen jährlichen CO2-Emissionen in Hilden rund 490.000 Tonnen bzw. rund 8,9 Tonnen pro Einwohner. Daran hat die Wirtschaft mit 39% den größten Anteil an den gesamten CO2-Emissionen. Es folgen der Verkehr mit 33% und die Haushalte mit 28%. Der Anteil der kommunalen Einrichtungen lag dagegen nur bei rund 1%.

Der Gesamtenergiebedarf der Stadt Hilden lag im Basisjahr 2010 bei rund 1.570.000 MWh Endenergie. Erneuerbare Energien können rund 11% des Heizenergie- und ca. 28% des gegenwärtigen Stromverbrauchs in Hilden decken.

Das anzustrebende Ziel für die verbleibenden CO2-Emissionen in Hilden soll zum Jahr 2020 bei ca. 8t je Einwohner (441.000t) und zum Jahr 2030 bei rund 5,9t je Einwohner (329.000t) liegen.

Die Gutachter stellen fest, dass Hilden eine sehr dicht bebaute Stadt ist und nur einen geringen Flächenanteil an land- und forstwirtschaftlicher Fläche. Daher stehen nur begrenzte Flächen für die Biomassenutzung sowie für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung.

In Hilden könnten bei Ausnutzung aller PotInentiale ca. 83% der CO2-Emissionen von Strom, 22% der Wärme und rund 22% im Verkehrssektor eingespart werden (Gesamtpotential ca. 42%).

Ein im Rahmen des Klimaschutzkonzepts Hilden entwickelter Maßnahmenkatalog umfasst rund 30 Maßnahmen. Empfohlen wird – wenn überascht es wirklich? – einen Klimaschutzmanager einzustellen, für drei Jahre, Vollzeit. Personalkosten: ca. 150.000 EUR, von denen der Bund möglicherweise zwei Drittel übernehmen würde.

Zu den empfohlenen Maßnahmen gehört nicht nur der „Bürgerwindpark“ bzw. ein „Pilotprojekt Kleinwindanlage“. Vorgeschlagen wird auch, auf dem Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule etwas Vorbildliches zu planen und zu bauen:

„Hier bietet sich für die Stadt die einmalige Gelegenheit, Einfluss auf die Bebauung zu nehmen. Die Stadt sieht das Projekt als Best-Practice-Beispiel, das ggf. auf andere Baugebiete übertragen werden kann.“

Das sieht das Rathaus und damit die Mehrheit des Rates aber ganz anders. Dieses Grundstück soll ja verkauft werden, um damit Geld zu machen.

Es ist zu erwarten, dass auch das Klimaschutzkonzept, das der Rat nur „zur Kenntnis“ nehmen wird, in den Schubladen des Rathauses vergilbt- Denn dass die Politik alles, aber auch wirklich alles aus der Hand geben will, belegt der Beschlussvorschlag des Bürgermeisters, wonach die Stadtverwaltung „eine Prioritätenliste für die Umsetzung von Maßnahmen vorzulegen“ habe.

Es kann kein Zufall sein, dass Hilden in der Reihe der bei der Solarenergienutzung er­folgreichsten Kommunen („Solarbundes­liga“) nur auf Platz 236 von 269 Mittelstädten steht.