Archiv für den Tag: 4. Oktober 2013

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Fast jeder Vierte mit Niedriglohn: Über 8 Millionen Beschäftigte sind betroffen.

Auch wenn sich der Arbeitsmarkt zuletzt positiv entwickelt hat: Niedriglöhne bleiben ein Problem, von dem fast jeder vierte Beschäftigte betroffen ist. Im Jahr 2011, so die aktuellsten vorliegenden Daten, verdienten 8,1 Millionen Personen weniger als zwei Drittel des mittleren Stundenlohns, also unter 9,14 Euro. Das sind 23,9 Prozent der Beschäftigten. .

Der durchschnittliche Stundenlohn der prekär Bezahlten liegt noch deutlich unter der Niedriglohnschwelle: 2011 bei 6,46 Euro pro Stunde in Westdeutschland und 6,21 Euro im Osten.

Deutschlandweit mussten sich 1,8 Millionen Beschäftigte mit Stundenlöhnen unter 5 Euro begnügen. 2,9 Millionen verdienten weniger als 6 und 4,4 Millionen weniger als 7 Euro. Minijobber bekommen besonders oft sehr niedrige Löhne: Über die Hälfte von ihnen arbeitete 2011 für weniger als 7 Euro pro Stunde, ein Drittel für weniger als 5 Euro.

Von einem gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro würde ein Fünftel der gesamten Arbeit-nehmerschaft profitieren. Anspruch auf eine Lohnerhöhung hätten fast 7 Millionen Beschäftigte. Bei den geringfügig Beschäftigten wären es zwei Drittel.

Neben Minijobbern gehören Geringqualifizierte zu den Gruppen mit dem höchsten Niedriglohnanteil: Vier von zehn Beschäftigten ohne Ausbildung verdienten weniger als 9,14 Euro. Auch Jüngere, befristet Beschäftigte und Ausländer sind besonders betroffen. Zudem ist unter diesen Gruppen der Anteil der Niedriglöhner seit 2001 mit am stärksten gestiegen.

Doch auch qualifizierte Beschäftigte bekommen deutlich häufiger nur einen Niedriglohn als noch vor einem Jahrzehnt: Ihr Niedriglohnrisiko stieg zwischen 2001 und 2011 um 16,8 Prozent. Insgesamt haben 69,8 Prozent aller Niedriglohnbeschäftigten eine abgeschlossene Berufsausbildung, 8,7 Prozent sogar ein Studium.

Unter den Vollzeitbeschäftigten belief sich der Zuwachs zwischen 2001 und 2011 auf 13,9 Prozent. Bei den Frauen hat der Anteil zwar geringfügig abgenommen – von 29,9 auf 29,6 Prozent. Dennoch müssen sie über alle Arbeitszeitmodelle und Qualifikationsstufen hinweg immer noch wesentlich häufiger mit einem Niedriglohn auskommen als Männer: Selbst bei einer abgeschlossenen Berufsausbildung ist ihr Risiko fast doppelt so hoch.

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Gegenwind für Windräder

Bürgerentscheid gegen neue Windkraftanlagen – Bald auch in Hilden?

Der erste Windkraft-Bürgerentscheid in Nordrhein-Westfalen hat Rückenwind für die Windrad-Gegner in Sendenhorst gebracht. 54,6 Prozent der Abstimmenden votierten am Tag der Bundestagswahl gegen die Ausweisung neuer Flächen zur Errichtung weiterer Windkraftanlagen in der Stadt bei Warendorf.

Die Sendenhorster verwarfen damit einen Beschluss des Stadtrates.

Dieser hatte sich für neue Windräder ausgesprochen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu erhöhen.

Das verspätete Pfingsterlebnis

Über Erweckte und Bekehrte in Hilden

Es ist geschehen und vollbracht! Das lange angekündigte, immer wieder verschobene Pfingsterlebnis der dUH-Nachfolgeorganisation.

Eingeläutet wurde diese Niederkunft des unheiligen Geists durch eine Prediger- und Prophetenversammlung am 28. September auf dem „Alten Markt“.

„Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“  (Apostelgeschichte 2,1-4)

Da stand ein Saulus neben dem anderen und mimte den Paulus. Und nicht nur eine Hanna (1 Sam 1, 12-18) wollte sich als Bekehrte zu erkennen geben.

Ja, wirklich, wer vorgestern noch als Saulus durch Hilden geschlichen war, der sprach plötzlich in einer ganz anderen Sprache! Der redete auf Passanten ein, als ginge es darum, vor dem „Jüngsten Gericht“ zu warnen!

Nein, das war kein zum Paulus konvertierter Saulus – das war ein Johannes der Täufer! Allerdings ohne „ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften“, und er aß auch keine „Heuschrecken und wilden Honig“.

Nein, so ein Freak oder Hippie hätte doch keinen Platz in der „bürgerlichen Mitte“!

Ganz erfüllt von seiner historischen Mission und aufgeladen bis in die lockigen Haarspitzen von der auch ihm zuteil gewordenen Erweckung, wähnte einer sich  offenbar an den Ufern des Jordans.

Und predigte. Und predigte. In mehr als einer anderen Sprache. (Und keine Salome weit und breit!)

Der einzige Unterschied zum biblischen Johannes: Der ersehnte Messias war da. Ist da. ER und nur ER kann Hilden vor dem kommenden Weltgericht retten! Als Bürgermeisterkandidat, nachdem es für den Karnevalsprinzen nicht gereicht hat ….

Und noch immer ergießt sich dieser Geist geistloser Zustände über unsere Stadt: Jetzt allerdings, profaner, alltäglicher: auf großen (3,70 m × 2,90 m) Stellwänden, die als „Wesselmänner“ oder „Wesselmanntafeln“ im Politikjargon geführt werden.

Pro Standort kosten sie rd. 500 EUR und verkünden die frohe Botschaft: „Endlich!“

Will diese neue Sekte auf hildener Boden uns daran erinnern, dass etwas ein Ende gefunden hat oder dass wir alle endlich sind, also auch jede „Allianz“?

Wir alle dürfen gespannt auf weitere frohe Botschaften warten.

Solidaritätsumlage: Monheim ist TV-Thema

Bürgermeister will Gewerbesteuer noch weiter senken

Die schwierige finanzielle Situation zahlreicher Kommunen beschäftigt das Land nicht erst seit dem Streit um die sogenannte Solidaritätsumlage.

Seitdem aber öffentlich wurde, dass allein das vergleichsweise kleine Monheim am Rhein als Hauptzahler im kommenden Jahr 46,5 Millionen und bis zum Jahr 2020 nach heutigen Schätzungen sogar fast 390 Millionen Euro an zusätzlichen Solidarbeiträgen an ärmere Kommunen im Land abführen soll, sind auch die überregionale Presse und das Fernsehen auf die besondere Erfolgsgeschichte aufmerksam geworden, die den so enormen Zahlungswünschen an die Gänselieselstadt erst vorausgegangen ist.

Am Samstag, 5. Oktober, wird Monheim am Rhein Thema eines Beitrags im ZDF-Länderspiegel sein. Beginn der Sendung ist um 17.05 Uhr.

Das Sat1-Magazin Planetopia widmet der Gesamtproblematik Städtefinanzen am Mittwoch, 9. Oktober, von 22.15 bis 23 Uhr sogar eine ganze Sendung. In beiden Fällen waren bereits Kamerateams in der Stadt und haben unter anderem mit Bürgermeister Daniel Zimmermann gesprochen.

Inzwischen wurde bekannt, dass Monheim seinen Gewerbesteuersatz, der NRW-weit bereits der niedrigste ist, noch weiter senken will: von jetzt 300 Prozentpunkten auf dann nur noch 285 Prozentpunkte.