Die Überführung

dUH-Nachfolgeorganisation hat Vorstand gewählt

Einer gewohnt strohig formulierten Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass der „Arbeitskreis Allianz für Hilden in die gleichnamige Wählergemeinschaft überführt“ wurde. Das klingt zwar wie die Nachricht über einen Leichentransport, soll aber offensichtlich das ewige Leben verkünden.

Die Überführung von A nach W scheint aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden haben, gewissermaßen „stickum“, wie man im Ruhrgebiet sagen würde. Denn eine Ankündigung dieses lokalpolitisch bedeutsamen Ereignisses in der Lokalpresse fand nicht statt.

Soviel Zurückhaltung und Hinterzimmer-Politik hätte man dieser Erneuerungsbewegung dann doch nicht zugetraut, die seit Wochen ankündigt, durchstarten zu wollen.

Wer gehofft hat, angesichts der „Überführung“ etwas Näheres über die dUH-Nachfolgeorganisation zu erfahren, wird auf „Anfang September“ vertröstet. Erst dann kann man sich über das Politiker-Recyclingverfahren der neuen Wählergemeinschaft informieren. Darf man sich auch auf ein hübsches, erdfarbenes Design freuen?

Eine Information enthält die Vollzugsmeldung von der Überführung aber doch noch: Die künftige Ratsfraktion unter Dr. Bommermann hält sich einen Vorstand, der zu 100% aus Frauen besteht. Da zieht man doch glatt den Hut vor so viel Emanzipation und wundert sich nur, dass keine Vertreterin der einstmals freien Liberalen einen Posten bekommen hat.

Vorsitzende der dUH-Nachfolgeorganisation ist – wen wundert’s? – die frühere Vorsitzende der „Bürgeraktion“ geworden. Da werden lästige Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen schnell zur Seltenheit und durch einstimmige Beschlüsse der ortsabwesenden, golfenden Vorsitzenden ersetzt.

Die Kasse wird von Sieglinde Herberg verwaltet bzw. im Auftrag ihres Herrn geführt. Frau Herzberg war schon „Finanzbeauftragte“ der dUH und Geschäftsführerin beim „Prinzenklub“. So etwas qualifiziert für nahezu jeden Posten. Und schließlich bleibt dann auch alles unter Kontrolle der dUH in der dUH-Nachfolgeorganisation.

Frau Behner darf das Protokoll schreiben. Es wäre ihr zu wünschen, dass sie sich nicht vertippt.

Jetzt muss nur noch Friedhelm Burchartz stellvertretender Fraktionsvorsitzender mit doppelter Aufwandsentschädigung werden – und der Neuanfang ist perfekt!

Darauf hat Hilden gewartet!