Der schöne Schein

Offizielle Arbeitslosenstatistik

Die guten Nachrichten glitzern nur so in der Herbstsonne: Erstmals mehr als 42 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, der Herbstaufschwung sei da. Die offizielle Arbeitslosenzahl sinkt auf 2,801 Millionen.

Es gäbe eigentlich nichts zu meckern, würde der schöne Schein nicht massiv trügen.

Ganz ohne statistische Taschenspielertricks läge die Zahl der Arbeitslosen deutlich höher, nämlich bei 3,643 Millionen.

Und nach wie vor ist die Arbeitslosenquote im Osten mit 9,5 Prozent nahezu doppelt so hoch, wie im Westen des Landes mit 5,8 Prozent.

Fakt ist auch, dass die Sockelarbeitslosigkeit unverändert hoch ist, weil ernsthafte arbeitsmarktpolitische Anstrengungen nicht unternommen werden.

Es läuft eben nur scheinbar von allein, wie die Verantwortlichen in Politik und Arbeitsagentur glauben.

Statt arbeitsmarktpolitischem Tiefschlaf ist Handeln gefordert. Statt Kürzen am Budget braucht es mehr Geld, mehr Anstrengungen, um Langzeitarbeitslose nicht auf Dauer abzuhängen.

Es fehlen gesetzliche Regelungen zu Verhinderung von Lohndumping.

Ein gesetzlicher Mindestlohn würde neben einer besseren Entlohnung für geleistete Arbeit auch die Binnenkonjunktur ankurbeln und so neue existenzsichernde Arbeitsplätze schaffen.