Kein Hochamt für DIESEN Antragsteller

Wieder einmal: Was die „RP“ verschweigt

Am 23. Oktober 2013 reichten drei Bürger/innen bei der Stadtverwaltung eine Anregung gemäß § 24 der Gemeindeordnung ein, über die der Ausschuss für Kultur- und Heimatpflege am 29. November 2013 abstimmen wird.

Die Antragsteller bitten um die Erstellung eines Bücherschrankes im Jahr 2014 in Hilden Ost. Der Bücherschrank soll in der Ausführung zwar dem des Schrankes auf dem Dr. Ellen-Wiederhold-Platzes entsprechen, aber um ein Fach für Kinderbücher erweitert werden.

Der Bürgermeister empfiehlt dem Fachausschuss die Zustimmung zu dieser Bürgeranregung. Das ist erfreulich.

Und dass Horst Thiele dabei auch auf den Initiator des ersten öffentlichen Bücherschranks in Hilden hingewiesen hat, beweist Größe, die sein Amtsvorgänger Scheib nur in Ausnahmefällen gezeigt hatte.

Es ist nämlich im Rathaus und in der der etablierten Politik treu ergebenen, sogenannten „freien Presse“ keineswegs üblich, alle politischen Kräfte gleich zu behandeln.

Wenn in Hilden – ob durch einen Betriebsunfall, durch günstige Witterungsbedingungen oder durch nachlassende Aufmerksamkeit von Ausschussmitgliedern – auch mal ein Antrag der „Bürgeraktion“ eine Mehrheit findet oder gefunden hat, wird die BA totgeschwiegen.

Und wenn es sich dann auch um einen Vorschlag handelt, der öffentlichen Zuspruch findet, dann wird das Verwaltungshandeln gelobt. Der Antragsteller „Bürgeraktion“ bleibt anonym, wird mit einem Tabu belegt.

Und dass, obwohl, ja weil der Lokalpresse auch die aktuelle Sitzungsvorlage des Bürgermeisters vorliegt, in der es unter anderem heißt:

„Der öffentliche Bücherschrank am Dr. Ellen-Wiederhold-Platz (…) ging auf einen Antrag der Fraktion Bürgeraktion vom 24.06.2009, eingereicht von Ratsmitglied Ludger Reffgen, zurück.“

Dass die „RP“ genau diese Information unterschlagen, eine andere genutzt und daraus einen Artikel gemacht hat, geht aus folgender Information des Rathauses hervor:

„Die Ausleihfrequenz ist seit Inbetriebnahme des öffentlichen Bücherschrankes im Jahr 2011 hoch.

Die Verwaltung erfuhr aus Gesprächen mit Nutzern, dass an manchen Tagen der komplette Inhalt erneuert wird. Das anfängliche Problem der Bücherschrankpflege, einschließlich der inhaltlichen Pflege und Betreuung, konnte sehr erfolgreich gelöst werden, nachdem Herr Wolfgang Becker als Bücherschrankpate ehrenamtlich diese Aufgaben übernahm.“

In ihrer heutigen Ausgabe berichtet die „RP“ über den Bücherschrankpaten. Herr Becker hat es verdient, lobend erwähnt zu werden. Soviel Gemeinsinn ist selten geworden. Nicht nur in Hilden.

Aber kein Wort über den Antragsteller zu verlieren, während man für andere „Unternehmer und Politiker“ ohne Ratsmandat ein Hochamt feiert, ist mit Platzmangel nicht zu erklären.

Dahinter muss Absicht stecken. Zumindest aber eine „emotionale“ Konvention, sprich: vorauseilender Gehorsam. Das ist „Journalismus“ auf dem Niveau einer Fan-Postille.

Und am Wochenende wird wieder fürs Probe-Abo geworben.