„Wir beißen nicht, wir spielen nur!“

CDU vor ihrer Mitgliederversammlung

Heute Abend wird die seit der letzten Kommunalwahl arg geschrumpfte Hildener CDU entscheiden, ob sie an der Bürgermeister-Wahl  lediglich teilnehmen oder ob sie diese auch gewinnen will.

Was aus der einstmals starken und selbstbewussten CDU geworden ist, erfüllt manche mit Trauer und Enttäuschung, andere mit Genugtuung und der Hoffnung, sich geiergleich an der fortschreitenden Dekomposition der CDU mästen zu können.

Was aus der CDU geworden ist, seit sie unter dem Einfluss des damaligen Stadtdirektors Dr. Göbel und unter hemdsärmeliger Mithilfe des „Unternehmers und Politikers“  Fritz Ressle ihr Un-Heil an der Seite der SPD sucht, liegt sozusagen offen auf der Hand.

Die CDU verliert nicht nur Mitglieder und während einer Wahlperiode auch Mandatsträger/innen, sondern auch an Rückhalt in der Wählerschaft.

Der dramatische Absturz dieser immer noch großen Volkspartei im Ansehen der Wählerinnen und Wähler in Hilden fand sein vorläufiges Ende bei der Bürgermeisterwahl 2009, als Angelika Urban weniger Stimmen auf sich vereinigen konnte als ihre CDU zur Ratswahl.

Danach setzte der Erosionsprozess sich fort. Am Ende ging auch die vorläufig letzte Bürgermeisterkandidatin von Bord.

Daraus hat die CDU bzw. das Küchenkabinett, das sich als CDU ausgibt, nichts gelernt.

Es ist kein Zufall, dass Spitzenkandidaten und Ratsmitglieder kamen und gingen und die einzige Konstante in dieser CDU ein kleiner Zirkel gewesen ist. Mit der Schwerkraft ihres bleiernen Hinterteils halten diese Figuren alle Stürme aus.

Die vorläufig letzte Austrittswelle hat der CDU eine neue politische Konkurrenz beschert, die mit dem Anspruch auftritt, das „bürgerliche Lager“ zu vertreten. Das zielt auf die CDU, ungeachtet der fragwürdigen Überlegung, in Hilden mit einem polarisierenden Lagerwahlkampf punkten zu wollen.

Dass das Personal, das sich in der neuen politischen Konkurrenz versammelt hat, aus Leuten besteht, die Eitelkeit, Rechthaberei, enttäuschte Karrierepläne oder schlicht und einfach Unfähigkeit aus der CDU getrieben hat, ändert nichts an der Herausforderung für die CDU.

Wer repräsentiert das „bürgerliche Lager“? Was ist das „bürgerliche Lager“?Wer führt es?

Wenn die CDU nicht begreift, dass sie ihren Führungsanspruch sowohl personell als auch inhaltlich deutlich machen muss, dann wird sie am 25. Mai 2014 noch mehr Wähler/innen verlieren.

Manche in der CDU würden auch daraus ihren Honig saugen und sich noch enger an die SPD binden.

Gibt es in der CDU noch Kräfte, denen daran gelegen ist, eine starke christdemokratische Fraktion in den Rat zu bekommen? Gibt es in der CDU noch Mitglieder, die bei der Bürgermeisterwahl auf Sieg und nicht auf Platz setzen?

Wer gewinnen will, muss ein Personalangebot machen, das über die CDU hinaus auf Interesse stößt und gerade die Kreise erreicht, die zwar nicht unbedingt konservativ sind, aber mit der besonderen Art „Sozialdemokratie“, die sich in Hilden breit gemacht hat, nichts anfangen können.

Lager-Wahlkämpfer haben da keine Chance. Und wer politisch so verbrannt ist wie die dUH-Nachfolger erst recht nicht.

Zu befürchten ist, dass Hildens CDU wieder mit Weichzeichner in den Wahlkampf gehen wird. Mit einem Personalangebot, das der SPD signalisiert: „Wir beißen nicht, wir spielen nur!“

Dass in Hilden am 25. Mai 2014 höchstwahrscheinlich sechs Bewerber um den Bürgermeisterposten antreten werden, liegt auch daran, dass diese CDU dialogunfähig ist.

Sowohl der CDU-Fraktions- als auch Stadtverbandsvorstand haben es nicht geschafft, die CDU aus der fast hündischen Fixierung auf die SPD zu lösen. Zu viele in der CDU fühlen sich in der Rolle als Juniorpartner der Genossen wohl.

Wäre es da nicht konsequent, die CDU träte zur Bürgermeisterwahl nicht an? Sie kann nicht gewinnen, weil sie nicht mehrheitsfähig ist. CDU-Politik findet in Hilden nicht mehr statt.

Die CDU-Hilden ist längst sozialdemokratisiert. Das steht der Bundes-CDU noch bevor.