„Fachlichkeit und Qualifikation“

„RP“ streichelt CDU-Bürgermeisterkandidatin 

„Bisher gibt es niemanden, der Marion Buschmann Fachlichkeit und Qualifikation für den ‚Job‘ des Bürgermeisters abspräche (…)“, behauptet die RP-Hilden heute in einem Kommentar zur gestrigen CDU-Mitgliederversammlung kühn.

20 % der zur Versammlung erschienenen Parteifreunde haben genau das getan.

Wenn zur „Qualifikation“ auch gehört, Menschen an einen Tisch zu bringen, zu integrieren, zwischen unterschiedlichen Positionen zu vermitteln, dann hat die CDU-Bürgermeisterkandidatin objektiv null Erfolge aufzuweisen. Sie war und ist keine Brückenbauerin. Politische Ziele kennt sie nicht.

Die CDU-Fraktion hat sich seit der letzten Kommunalwahl fast halbiert. Frau Buschmann hat den Erosionsprozess nicht aufhalten können oder wollen.

Im Gegenteil: Sie hat verhindert, dass eine erfahrene CDU-Ratsfrau wie Uta-Lucia Krall als Nachrückerin in Ausschüsse kam, sich anschließend gerühmt, das sei „Absicht“ gewesen und von „Bewährung“ gesprochen.

Und dann ging wieder ein CDU-Ratsmitglied von Bord.

Marion Buschmann findet, die CDU habe sich „gesundgeschrumpft“. Dann war sie also krank, fettleibig? Und wenn das so war, welche Rolle hatte Frau Buschmann dabei gespielt? Nur zugeschaut?

Eine konfliktscheue Bürgermeisterin braucht niemand.

Oder hat Frau Buschmann mitgemischt? Und die Halbierung der CDU-Fraktion nach Kräften befördert? Eine polarisierende, ausgrenzende, im Freund-Feind-Denken befangene Bürgermeisterin braucht auch niemand.

Marion Buschmann, seit 1.2.2008 Leiterin der Abteilung Schule, Kultur, Sport in der Stadtverwaltung Mettmann, hat noch eine Bereichsleiterin und den Bürgermeister über sich. Sie wird also geführt.

Gemeinsam ist allen, dass sie mitgeholfen haben, die Ausgleichsrücklage Mettmanns innerhalb von nur zwei Jahren komplett zu „verbrennen“: von 16,4 Mio. EUR (2009) auf 0 EUR zum 31.12.2011.

Der aktuelle Doppelhaushalt der Stadt Mettmann wies für 2012 ein Defizit von 3,8 Mio. EUR aus und für dieses Jahr ein Defizit von 8,5 Mio. EUR. Mit Haushaltslöchern kennt sie sich aus.

Wenn die „RP“ angesichts dieser fragwürdigen Leistungsbilanz von Marion Buschmann deren „Fachlichkeit und Qualifikation“ für das Bürgermeister-Amt hervorhebt, dann scheinen dahinter niedrige Ansprüche zu stecken.

Oder anders ausgedrückt: Man stelle sich vor, bei einer Redaktionsleiterin gäben sich die Redakteure die Klinke in die Hand und innerhalb von vier Jahren verlöre das Blatt fast die Hälfte der Abonennten.

Würde eine solche Redakteurin den Anspruch auf die Chefredaktion in Düsseldorf erheben?

Indem die, wie immer, unkritische Lokalpresse sich auftragsgemäß ihrer Mission als „Zeitung für christliche Kultur“ erinnert, wird die CDU-Bürgermeisterkandidatin zur Lichtgestalt erhoben.

Zugleich werden die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt: Am Ende soll es für die selbsternannte „Königin von Hilden“ zum Beigeordneten-Posten im Rathaus reichen.

Mehr ist nicht drin. Und mehr ist auch nicht gewollt. Da würde man ja der SPD auf die Füße treten.