Alkenings verhinderrn

Ein Vorschlag

Mit der Ankündigung der Bürgermeisterkandidatur der SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Birgit Alkenings besteht die reale Möglichkeit bzw. Gefahr, dass diese Repräsentantin einer nur sehr eingeschränkt dialog- und kompromissfähigen SPD, die sich besser auf Intrigen als auf fairen Interessenausgleich versteht, Chefin dieser Stadtverwaltung wird.

Eine von Birgit Alkenings geführte Stadtverwaltung würde nicht Pluralismus fördern, sondern Parteiinteressen bedienen – wenn auch garniert als Dienst am Gemeinwohl.  So wenig wie Birgit Alkenings und ihre SPD in den vergangenen Jahren zu einem Mindestmaß an Fairness im Umgang mit allen demokratischen Kräften im Rat gefunden haben, so wenig wird eine Bürgermeisterin Alkenings, gestützt und gestärkt durch das Wählervotum, sich als Moderatorin unterschiedlicher Interessen verstehen.

Diese Bürgermeisterin würde die SPD endgültig zur „Staatspartei“ in Hilden machen und administrativ, gestützt auf eine willfährige Ratsmehrheit, „durchregieren“. Davon abweichende Interessen würden untergepflügt.

Wem davor nicht bange ist, der sollte nicht weiterlesen.

Unter den nicht unwahrscheinlichen Voraussetzungen, dass a) die CDU keine kompetente Alternative dazu anbieten kann und dass b) die FDP mit einer eigenen Kandidatur das Anti-SPD-Lager bewusst schwächen wird, um nach der Wahl dafür von einer SPD-geführten Ratsmehrheit mit dem 1. Vizebürgermeisterposten  und einem sitzungsgeldträchtigen Vorsitz im Aufsichtsrat einer städtischen GmbH belohnt zu werden, gäbe es nur eine realistische Möglichkeit, um eine Bürgermeisterin Birgit Alkenings zu verhindern:

Die Gegenkandidatur einer kompetenten Person, die Aussicht hat, in die Stichwahl zu kommen.

Es sollte allen Beteiligten klar sein, dass ein idealer Kandidat nicht vom Himmel fällt. Ferner sollte so viel Realismus vorhanden sein zu erkennen, dass jeder Versuch zum Scheitern verurteilt wäre, die Bürgermeisterkandidatur einer politisch eindeutig verorteten Person durchzusetzen.

Wer Birgit Alkenings verhindern will, der muss zu ihr eine wählbare Alternative aufbauen, die sich bis ins Lager der SPD hinein Respekt, wenn nicht sogar Anerkennung erworben hat. Es muss darum gehen, eine Person für die Bürgermeisterkandidatur zu gewinnen, die in die Stichwahl kommen wird. Nach Lage der Dinge verfügen weder die Wählergemeinschaften noch die FL und leider auch nicht die CDU über eine Person dieses Formats.

Es gibt nur einen Kandidaten, der die realistische Chance hätte, in die Stichwahl zu kommen und diese auch gegen Birgit Alkenings klar zu gewinnen – der Beigeordnete Reinhard Gatzke.

Reinhard Gatzke hat gegenüber Birgit Alkenings  mindestens einen unschätzbaren Vorteil, der ihn zur wählbaren Alternative machen würde: Er hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er dialogfähig ist, und zwar nicht nur in eine Richtung.

Gatzke ist flexibel und stets darum bemüht, möglichst alle politischen Kräfte einzubinden – im Gegensatz zu Birgit Alkenings. Unter einem Bürgermeister Gatzke wäre die Stadtverwaltung ein Dienstleister für alle – unter Birgit Alkenings wäre das Rathaus am Gängelband der SPD.

Es müsste also zunächst ganz realpolitisch und ergebnisoffen ausgelotet werden, ob ein solches Bündnis für einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten möglich wäre. Als stärkste, erfahrenste und politisch aktivste unabhängige Kraft im Rat sollte die „Bürgeraktion“ der dUH, FL und auch der CDU ein Gespräch über eine gemeinsame Bürgermeisterkandidatur anbieten, und zwar ohne Vorbedingungen und Vorfestlegungen.

Das Gesprächsangebot in Richtung der CDU könnte dazu beitragen, dass sich innerhalb der CDU die Kräfte regen, die sich mit der blinden Unterordnung der Partei und Fraktion unter die SPD nicht abfinden wollen. Und für den Fall, dass die CDU sich nicht nur keinen Millimeter bewegt, sondern auf das Gesprächsangebot nicht reagiert, um Frau Buschmanns Karriere als Beigeordnete in Hilden nicht zu gefährden, wäre das auch eine erwünschte Klarstellung.

Es müsste darum gehen, auch dUH und FL auf den Zahn zu fühlen, um herauszufinden, ob diese politischen Kräfte wirklich ein Interesse daran haben, den erneuten Durchmarsch der SPD zu verhindern.

Wer sich von vornherein dem Gespräch über eine gemeinsame Bürgermeisterkandidatur verweigert, der spielt objektiv das Spiel der SPD, auch wenn er sich noch so unabhängig gibt. Auch diese Klarstellung würde den Einsatz lohnen.

Um es etwas pointierter auszudrücken: Wer Birgit Alkenings als Bürgermeisterin verhindern will, der hat nur einen Schuss. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger!