Bürgermeister zum Jahreswechsel 2013/14

Grußwort von Horst Thiele

 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Jahreswechsel ist wie immer ein Anlass, einen Moment innezuhalten und nachzudenken, über das was war und das was kommt, was gelungen ist und was hätte besser laufen können und können wir in der Summe zufrieden sein, mit dem was wir erreicht haben?

Um es vorweg zu nehmen: Ich bin der Überzeugung, wir können mit dem Erreichten mehr als zufrieden sein:

Kinder und Jugend

Hilden ist um eine neue Schulform reicher. 10 Millionen Euro investiert die Stadt in die Modernisierung des Schulgebäudes der Wilhelm-Fabry-Realschule um den Veränderungen in der Schullandschaft und den Vorstellungen der Eltern gerecht zu werden. Schließlich  erhoffen sich Eltern viel vom gemeinsamen Lernen in der neuen Sekundarschule für ihre Kinder.

Die Sekundarschule startete aus dem Stand heraus vierzügig in das laufende Schuljahr. Und mit der beschlossenen Erweiterung der Mensa und dem Bau eines Musikpavillons im kommenden Jahr wird auch weiter in den „Bildungscampus Holterhöfchen“ investiert.

Investition in die Zukunft heißt aber auch die Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen weiter zu verbessern.

Anfang Dezember konnte die Kindertagesstätte Itterpänz nach umfangreichen Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Hausmeisterwohnung Am Holterhöfchen eröffnet werden. Im kommenden Jahr folgen vier weitere Kindertagesgruppen, darunter auch 2 Wald- und Erlebnisgruppen.

Wirtschaft

Die weiterhin sehr positive Entwicklung Hildens als Einkaufsstadt mit immer größer werdendem Einzugsgebiet zeigte sich nicht zuletzt auch durch die Neueröffnung weiterer, inhabergeführter Geschäfte, insbesondere Fisch Schälte, der schon lange nach Hilden wollte und durch Vermittlung von Stadtmarketing endlich ein geeignetes Ladenlokal gefunden hat.

Das von vielen Bürgerinnen und Bürgern sich am meisten herbeigesehnte Ereignis war im März dieses Jahres sicherlich die Eröffnung des Itter-Karrees – mit dem lang ersehnten Elektronikanbieter Saturn, der in der Sortimentsausstattung der Innenstadt noch fehlte – und die damit verbundene Wiederbelebung des Warrington Platzes.

Eine Neueröffnung anderer Art können wir noch in diesen Tagen feiern: Ein knappes Jahr hat das Provisorium gedauert, bis die Hildener Polizei ihr saniertes Gebäude an der Kirchhofstraße beziehen konnte.

In der nunmehr modernsten Wache im Kreis Mettmann  finden sich ab sofort nicht nur die Beamten des Wach- und Wechseldienstes und die Bezirksbeamten – auch das für das südliche Kreisgebiet zuständige Verkehrskommissariat sowie die Dienststelle für Kriminalprävention und Opferschutz sind dort eingezogen. Es war auch eine bedeutende Entscheidung für den „Standort Hilden“.

Weiterhin mussten die Konzessionsverträge für Strom, Gas und Wasser neu ausgeschrieben werden und konnten nach Durchführung des vorgeschriebenen europaweiten Vergabeverfahrens erneut an die Stadtwerke Hilden GmbH vergeben werden. Damit konnte die Grundversorgung der Hildener Bürgerinnen und Bürger für die nächsten 20 Jahre auf eine solide Basis gestellt werden.

Im Bereich der städtischen Unternehmen gab es eine Veränderung bei den Gesellschaftsanteilen der GkA Grundstücksgesellschaft Hilden mbH. Hier konnten die Anteile der West GkA übernommen werden, so dass nun 100 % in städtischer Hand liegen.

Weiterhin wurde eine neue Tochtergesellschaft der Stadtwerke Hilden GmbH gegründet. Die Neue Energien Hilden GmbH (NEH) wird sich im Bereich regenerativer Energien engagieren. Also auch hier haben wir uns für zukünftige Herausforderungen gut aufstellen können.

Einziger Wermutstropfen ist das Gewerbesteueraufkommen in diesem Jahr, das etwas rückläufig ist und den Spitzenwert aus dem vergangenen Jahr nicht erreichen wird. Dies wird uns insbesondere vor dem Hintergrund der 2. Änderung des Stärkungspaktgesetzes vor Herausforderungen stellen.

Mit dieser Gesetzesregelung wird die Stadt Hilden verpflichtet, als eine von 59 Städten in den kommenden Jahren rd. 2,2 Millionen Euro jährlich zugunsten finanzschwacher Kommunen zu zahlen, der sogenannte Kommunal-Soli.

Ab 2014 muss Hilden wahrscheinlich aus diesem Grund erstmals seit langem wieder einen Kredit aufnehmen.  Rat und Verwaltung sind sich einig, dass alle rechtlichen Schritte unternommen werden müssen um dieses Vorhaben zu verhindern.

Dennoch, vor dem Hintergrund der genannten positiven Entwicklungen insgesamt,  steigender Beschäftigenzahlen, einer weiterhin relativ geringen Arbeitslosenzahl von 6,5 % und einer positiven Einschätzung des Geschäftsklimas, sehe ich weiterhin zuversichtlich in die Zukunft.

Kultur

Eine funktionierende und harmonische Gemeinschaft zeichnet jedoch durch mehr aus, als ökonomische Zahlen oder ein gutes Geschäftsklima – Eine gemeinsame Kultur und vor allem die Geschichte sind wesentliche Bestandteile einer Gesellschaft, die nicht in Vergessenheit geraten sollten, auch wenn  es einem nicht zum Ruhme gereicht.

Besondere Verdienste auf diesem Gebiet hat sich  der Arbeitskreis Stolpersteine erworben.

Zehn Jahre lang hat dieser Arbeitskreis in Hilden Erinnerungsarbeit geleistet, bis zu Beginn dieses Jahres der Kölner Künstler Gunter Demnig die voraussichtlich letzten sechs „Steine gegen das Vergessen in Hilden“ verlegen konnte.

Es war der Schlusspunkt einer wichtigen Initiative, mit der wir den jungen Menschen nicht die Schuld weitergeben wollen, sondern das Wissen um das, was damals geschehen ist.

Auch nicht vergessen möchte ich zwei weitere historische Ereignisse:

100 Jahre  Stadtbücherei

Am 5. Januar 1913 wurde die städtische Bücherei gegründet  – mit rund 150 000 Kunden jährlich ist sie heute die wichtigste kulturelle Einrichtung der Stadt. Das 100-jährige Jubiläum wurde u.a. während zweier Festwochen mit spannenden Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene begangen.

150 Jahre Ortsverein SPD Hilden

Ferdinand Lassalle gründete am 23. Mai 1863 in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein. Auch in Hilden bildete sich im selben Jahr eine Ortsgruppe der Arbeiterbewegung – so wurde der 150. Geburtstag auch vom SPD-Ortsverein Hilden in einem angemessenen Rahmen gewürdigt.

Insgesamt  wurden viel Investitionen getätigt und Grundlagen geschaffen, die mich nicht nur zufrieden zurückblicken lassen, sondern vor allem auch zuversichtlich für die weitere Entwicklung unserer Stadt stimmen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesundes und zufriedenstellendes Jahr 2014

Ihr

Horst Thiele