Anderswo gelesen: XVI

Der alltägliche Sarrazinismus?

Am 21. März 2014 veröffentlichte die RP-Hilden unter der Überschrift „Flüchtlingsfamilie hat 550 Unterstützer“ einen Artikel über eine aus Serbien stammende Familie (drei minderjährige Kinder), deren Asylantrag abgelehnt worden ist und die Ende April 2014 ausreisen soll.

Die katholische Kirche hat sich dieser Familie angenommen. Die Eltern wollen sich Ostern in St. Jakobus taufen lassen.

Das von SPD, CDU, FDP und auch Grünen seit 1992 ständig verschärfte Asylrecht verlangt jedoch die Ausweisung.

Das empört viele Menschen in der Kirchengemeinde. Für den Verbleib dieser Familie mit christlich-orthodoxem und muslimischem Hintergrund in Hilden sind bereits 550 Unterschriften gesammelt worden.

In diesem Zusammenhang wird ein namentlich genannter Repräsentant der katholischen Kirche in Hilden von der „RP“-Artikel wie folgt zitiert:

„Ehrliche Leute wie Stiven und Jelena werden rausgeworfen, Kriminelle aus Bulgarien und Rumänien dürfen dagegen bleiben“, ärgert sich der Pastoralreferent (…).“

Das sagte nicht etwa der Vertreter einer rechtspopulistischen, offen fremdenfeindlichen Gruppierung!

Unwidersprochen – sowohl im Artikel als auch im Kommentar der „RP“ – hat hier ein Repräsentant der katholischen Kirche vor Ort ein ausländer- und flüchtlingsfeindliches Vor-Urteil verbreitet.

Das sagte der Repräsentant einer Institution, die sich auf Abraham, Jakob, David, Jesus selbst und viele andere beruft, die zeitweise auf der Flucht waren.

Bis jetzt hat noch niemand aus den Reihen der 550 Unterstützer des Appells zum Verbleib dieser Familie in Hilden angesichts dieser Wortwahl eines „Postoralreferenten“ sein Befremden zum Ausdruck gebracht.

„Aber man wird doch wohl noch sagen dürfen…!“, mögen sich einige Gutmenschen im Stile eines Sarrazin herausreden und dabei gleich – wie praktisch! – die eigenen Hände in Unschuld baden.

Unter Hinweis auf die Meinungsfreiheit, die es gegen den angeblichen „Meinungsterror“ zu verteidigen gelte, bereiten sie so den ideologischen Boden für diejenigen, die es nicht bei Worten belassen wollen.

Und die „RP“-Hilden schweigt dazu. Nimmt derlei kommentarlos hin. Diese „Zeitung für christliche Kultur“…

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