Sie halten sich für unverzichtbar

Politrentner auf vorderen Listenplätzen

Ein Blick auf Reservelisten politischer Parteien und Wählergemeinschaften, die in Hilden zur Kommunalwahl am 25. Mai 2014 antreten, offenbart ein interessantes Phänomen:

Die Wiedergeburt der Politrentner, die nicht loslassen können.

Ein paar Beispiele:

  • Jürgen Scholz (72), langjähriger SPD-Fraktionschef, hatte vor der Kommunalwahl 2009 seinen Rücktritt mithilfe der Lokalpresse zelebriert; jetzt taucht er auf dem sicheren 4. Platz der SPD-Reserveliste wieder auf.
  • Christina Krasemann-Sharma (70), dUH-Nachfolger, hatte bereits als BA-Ratsmitglied durch null politische Inhalte, null Anträge und null eigene Reden ihre Verzichtbarkeit demonstriert und BA-intern erklärt, sich das Ganze nicht noch eine weitere Wahlperiode antun zu wollen; jetzt entdecken wir sie auf dem ebenfalls sicheren 2. Listenplatz der „Allianz für Hilden“. Sie will wieder mit aller Macht in den Rat. Für sechs Jahre.
  • Dort tummelt sich auch Friedhelm Burchartz (70), mehrfach gewendeter Liberaler, der sich seinen Traum von der eigenen Bürgermeisterkandidatur leider nicht erfüllen konnte. Sein 4. Listenplatz bürgt schon bei einem mäßigen Wahlergebnis für die dUH-Nachfolger für weitere sechs Jahre Mitgliedschaft im Rat.
  • Um in den Rat zu kommen, benötigt seine Liste ca. 15 % der Stimmen.
  • Norbert Schreier (71), der „ewige“ stellvertretende Bürgermeister auf dem CDU-Ticket, gibt als Berufsbezeichnung „Pensionär“ an. Ohne ihn scheint in der geschrumpften CDU nichts zu gehen. Am Ende der kommenden Wahlperiode wird er 76 Jahre alt sein.
  • Auch SPD-Rentner Kurt Wellmann (73) will weitermachen; Platz 13 der SPD-Liste könnte dafür reichen.
  • Auf dem ebenfalls recht sicheren Listenplatz 14 folgt ihm ein weiterer Rentner: Klaus Dupke (68). Am Ende der nächsten Wahlperiode, mit dann 74 Jahren, wird er im besten Adenauer-Alter sein.
  • Mit 70 Jahren noch vergleichsweise jung und frisch ist Hans-Werner Schneller auf SPD-Listenplatz 3. Der ist bombensicher. Und – wer weiß? – bei der nächsten Kommunalwahl, mit dann 76 Jahren, geht’s dann erst richtig los.
  • Fred-Harry Frenzel (72), ebenfalls von der CDU, darf sich auf Listenplatz 5 ebenfalls berechtigte Hoffnungen machen, dem nächsten Rat anzugehören.Diese Gewissheit hat Heimo Haupt (72), ebenfalls dUH-Nachfolger, leider nicht. 2009 trug er durch ein Bombenergebnis in seinem Wahlkreis noch zum Wahlerfolg der FDP bei, jetzt ist er auf den 7. Listenplatz gerutscht.

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