Ein Vorbild für Hilden

Monheim kauft Stadtwerke-Anteile zurück

In einer öffentlichen Vorlage (!) für die Ratssitzung am 10. April 2014 hat Monheims Bürgermeister vorgeschlagen, die Monheimer Stadtwerke wieder zu 100 % in kommunales Eigentum zu überführen.

Dem Rat wird empfohlen, die 49,9 % der 2007 an die Stadtwerke Düsseldorf AG (SWD) verkauften Anteile an der „Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH (MEGA)“ zurückzukaufen, und zwar zu einem Kaufpreis in Höhe von rd. 20,4 Mio. EUR.

Monheims Bürgermeister verweist zur Begründung unter anderem darauf, dass In Monheim – wie seit 2008 übrigens auch in Hilden – der Minderheitsgesellschafter (Stadtwerke Düsseldorf) über „weitreichende Rechte“ verfügt.

Insbesondere im Hinblick auf mögliche neue Betätigungsfelder der Stadtwerke, die möglicherweise nicht den Renditeerwartungen der SWD entsprächen, wie zum Beispiel im Bereich der Breitbandverkabelung, ergäben sich Restriktionen, die nicht den Interessen der Stadt entsprächen.

Weiterhin bestehe „grundsätzlich die Gefahr, dass die SWD renditeorientierte Beteiligungsmöglichkeiten der MEGA ablehnen könnte, wenn diese nicht in ihr strategisches Portfolio passen bzw. ein eigenes Beteiligungsinteresse der SWD bestünde.“

Ein sehr interessanter Aspekt des Rückkaufs:

Die Rendite, die durch einen Kauf der SWD-Anteile erwartet werden kann, ist im Verhältnis zu derzeitigen Anlagenformen am Kapitalmarkt äußerst lukrativ.

Die Verzinsung, errechnet aus dem Verhältnis der durchschnittlichen Ausschüttungen der letzten drei Jahre, bezogen auf das Ergebnis nach Steuern, an die Stadtwerke Düsseldorf und dem Kaufpreis der SWD-Anteile betrage ca. 5,1 %.

Für kurz- bis mittelfristige Anlagen der Stadt werde zurzeit lediglich eine Rendite von unter 1 % erzielt. (Das gilt auch für Hilden.)

Durch eine Erhöhung der jährlichen Gewinnausschüttungen an eine stadteigene Holding könnte deren wirtschaftliche Stabilität auch in Zukunft gesichert werden.

In Hilden wie ihn Monheim nahm die Liquidität der Stadtwerke ab. In Hilden haben die Verlustübernahmen im Konzernverbund, die nicht durch Gewinnabführungen gedeckt werden konnten, zu Entnahmen aus dem so genannten „Bürgersparbuch“ geführt.

Millionen EUR flossen seit 2008 aus Hilden in die Kassen der Stadtwerke Düsseldorf! Monheim  löst sich aus dieser Abhängigkeit.

In Monheim sollen die gesamten Jahresüberschüsse der Stadtwerke wieder allein einer stadteigenen Holding-GmbH zufließen, die im Umkehrschluss auch für den Ausgleich des Gesamtbetrages möglicher Verluste Sorge trägt.

Die Übertragung der Geschäftsanteile soll mit Wirkung zum 1.Mai 2014 erfolgen.

Ein Rückkauf der Anteile „birgt insbesondere im Hinblick auf die Forcierung von strategisch bedeutsamen Stadtentwicklungsprojekten durch die Stadtwerke in Monheim erhebliche Vorteile.“

In Monheim waren die Jahresergebnisse nach Steuern in der Vergangenheit durchaus stabil, und lagen im Durchschnitt der letzten drei Jahre bei ca. 1,7 Mio. EUR.

Obwohl insbesondere der Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt angezogen hat, wird auch in Zukunft eine Ausschüttung in dieser Größenordnung erwartet.

Es könne deshalb mit einer stabilen Eigenkapitalverzinsung für den Eigentümer gerechnet werden, die dazu beitrage, den Konzernverbund insgesamt zu stärken.