Fischt Bommermann am rechten Rand?

„Allianz“ = „Allianz“?

„AfD ohne lokales Wahlprogramm“ hatte die RP-Hilden am 7. März 2014 einen Artikel über den lokalen Ableger der „Allianz für Deutschland“ getitelt. Was sie dann als wörtliche Zitate wiedergab, ließ schon damals erkennen, wohin bei dieser Truppe die Reise geht: Da war von „Stärkung der deutschen Identität“ die Rede.

Und dass man bei solchen Tönen, die nicht zufällig eine Nähe zu Argumentationsmustern rechter bis rechtsextremer Parteien aufweisen, auch den gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung ablehnt, passt ins Bild.

AfD-Bundesparteichef Bernd Lucke hatte im vergangenen Jahr in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ ja angekündigt, auch auf Stimmen vom rechten Rand zu setzen: „Grundsätzlich ist es gut, wenn jemand uns wählt und nicht die NPD.“

Lucke sehe – so das „Handelsblatt“ – „im Einbinden rechter Protestwähler eine Funktion der AfD, denn diese seien nicht von vornherein extremistisch.“  Ja, wenn das der nette Herr Lucke sagt, immerhin ein richtiger Professor, dann haben die alle einfach nur falsch gewählt.

In Hilden bekam die AfD bei der Bundestagswahl 2013 immerhin 5,2 % der Zweitstimmen. Im Wahlkreis 3050, Wahllokal „Wilhelm-Busch-Schule“ an der Richrather Straße, erzielte sie mit 8,0 % ihr bestes Ergebnis.

Unter 5 % lag sie nur in zwei Wahlbezirken: im Wahlkreis 3020 (Seniorenzentrum Stadt Hilden) und im Wahlkreis 3060 (HGH). Insgesamt wählten im September 2013 1.638 Hildener mit ihrer Zweitstimme die „Allianz für Deutschland“.

Eine solide Basis, sollte man annehmen, um im Mai 2014 zur Kommunalwahl anzutreten und sicher in den Rat einzuziehen. Und tatsächlich: Die AfD kandidiert in Hilden – aber nur in vier von 22 Direktwahlkreisen. Zu mehr reicht es offensichtlich nicht.

Angeblich geht es dieser Truppe laut hildenNET ja auch darum „dar zu stellen, das wir in Hilden präsent sind.” (Man möchte hildenNET eine Stärkung der deutschen Rechtschreibung wünschen.)

Und wo es zur Präsenz nicht reicht, weil schlicht und einfach die Kandidaten fehlen, da kündigt der von hildenNET als „AfD-Sprecher“ vorgestellte Bernd Hoppe (Listenplatz 1) an:

„In den anderen Wahlbezirken wird die AFD die ALLIANZ für Hilden unterstützen. Wir sehen bei der Allianz viele gemeinsame Überzeugungen.”

Ob die dUH-Nachfolgertruppe das auch so sieht? Wollen Ralf Bommermann und seine „Allianz für Hilden“ sich mithilfe von Rechtspopulisten vom Schlage der AfD in den Rat wählen lassen?

Welche „Überzeugungen“ teilt beispielsweise ein Ratsmitglied und „Allianz für Hilden“-Kandidat wie Friedhelm Burchartz mit der „AfD“? Etwa auch die, dass man zur CO-Pipeline noch keine abgestimmte Ansicht“ habe?

Bekennt Ratsmitglied und „Allianz für Hilden“-Kandidat Dr. Heimo Haupt sich auch zur „Stärkung der deutschen Identität“? Und sieht Frau Dr. Krasemann-Sharma das genauso?

Rechtfertigt das Schielen nach Wählerstimmen jeden faulen Kompromiss?

Erstickt der Respekt vor akademischen Titeln wirklich jede humanistische Regung?

Wird rechtes Gedankengut dadurch akzeptabler, dass es auch in Hilden von einem „Professor“ propagiert wird?

Wenn die „Allianz für Hilden“ sich nicht bald und deutlich von der „Allianz für Deutschland“ abgrenzt, dann wird man behaupten dürfen: Dr. Ralf Bommermann fischt am rechten Rand! (Und das wäre dann noch sehr milde formuliert… )

hildenBLOG schaut auch da ganz genau hin.

Lesen Sie auch (Bitte anklicken!):
 „AfD-Chef will NPD-Wähler gewinnen“  (Handelsblatt, 15. Mai 2013)
„AfD ohne lokales Wahlprogramm“ (RP-Hilden, 7. März 2014)
„Rechtsruck in der AfD“ (Handelsblatt, 7. April 2014)