„Jueck“-Grundstück erneut unterm Hammer

Chance für Mehrgenerationen-Wohnhaus?

„Das Jueck steht wieder zum Verkauf“, meldet die „Rheinische Post“, Lokalausgabe Hilden, heute. Verhandlungsbasis ist ein Kaufpreis von 390.000 EUR, wie der Homepage der Stadt Hilden zu entnehmen ist.

Gebäude und Grundstück des ehemaligen und einzigen innerstädtischen Jugendtreffs waren von SPD, CDU und FDP an Rolf Schnatenberg verkauft worden, der dafür angeblich 362.000 EUR auf den Tisch gelegt hatte. Der stolze neue Besitzer des rd. 775 Quadratmeter großen Grundstücks scheint kalte Füße bekommen zu haben und ist abgesprungen.

Schnatenberg, dem nicht nur als Vorsitzender des Fördervereins der freiwilligen Feuerwehr beste Kontakte zum Rathaus nachgesagt werden, hatte den Zuschlag bekommen, obwohl er weniger geboten haben soll als ein Mitbewerber.

Der Verkauf des „Jueck“-Grundstücks wurde und wird öffentlich mit der Notwendigkeit begründet, im Dezernat des Beigeordneten Gatzke so etwas wie Sparbemühungen zu demonstrieren. Dabei wird unterschlagen, dass die beim „Jueck“ durch Unterlassung entstandenen Instandhaltungs- und Sanierungskosten in Höhe von rd. 325.000 EUR im Haushalt als Aufwand („Sonderabschreibung“) zu buchen sind und den Verkaufserlös schmälern.

Zugleich kommt hinzu, dass von nachhaltigen Einsparungen beim Beigeordneten Gatzke nicht die Rede sein kann. Erinnert sei nur an die Dringlichkeitsentscheidung des Rates, 650.000 EUR für zwanzig neue Kita-Plätze zu bewilligen.

Selbstverständlich wäre es der Stadt bzw. der Ratsmehrheit möglich, das „Jueck“-Grundstück nicht für alle Zeiten zu verkaufen, sondern der städtischen Wohnungsbaugesellschaft zur Verfügung zu stellen.

Die WGH könnte dort für relativ wenig Geld seniorengerechte Mietwohnungen oder ein Mehrgenerationenhaus bauen lassen. Die Grundstücksübertragung an die WGH würde relativ geringe Mieten möglich machen.