Ob Bommer- oder Hegmann: Keiner kann’s

Es kommen sechs Jahre Klüngel, Mief und Pöstchen-Monopoly

Politik, zumal Kommunalpolitik in Hilden, ist ganz einfach: Man präsentiert sich als eierlegende Wollmichsau oder man tanzt auf möglichst vielen Hochzeiten, macht der Braut schöne Augen, verspricht ihr ewige Treue und verabschiedet sich dann von ihr, weil der nächste Termin ruft.

Oder man begibt sich auf Ideenklau, schmückt sich mit allerlei fremden Federn, hebt hier und da auch gern vom Boden auf, was andere weggeworfen haben und beschafft sich so ein politisches Profil aus Knetgummi.

Ein ganz großer auf diesem Gebiet ist Ralf Bommermann. Nicht genug damit, dass er jetzt lautstark die Folgen der Politik kritisiert, der er jahrelang als CDU-Ratsherr zur Mehrheit verholfen hat.

Jetzt übernimmt Bommermann sogar die Wortwahl der von ihm jahrelang, Seite an Seite mit der SPD, um deren Liebe und Respekt er ringt, ausgegrenzten “Bürgeraktion“:

Hilden werde, so Bommermann laut „RP-Hilden „von einer Betonfraktion regiert.“

Bei diesen Worten hätten den mit ihm auf dem Podium sitzenden Bürgermeisterkandidaten der „BA“ eigentlich die Ohren klingen müssen, denn derlei starke Töne hatte man in der Vergangenheit nur von der „Bürgeraktion“ vernommen.

Doch seitdem dort das protestantische Bilderverbot auch die politische Rhetorik bestimmt, kommen derlei klare Aussagen keinem BA-Vertreter mehr über die Lippen.
Umso fleißiger nimmt Bommermann auf, was die „Bürgeraktion“ mutwillig preisgegeben hat.
Das fängt bei den politischen Farben an, erstreckt sich über das Wahlprogramm bis hin zur objektiven Unwahrheit, Bommermann stehe für mehr Grün in Hilden und kulminiert in einer kernigen Wortwahl.

Das alles belegt, dass Bommermann und andere begriffen haben, worauf der Wahlerfolg der „Bürgeraktion“ beruhte:

Es gibt in Hilden ein großes, von Wahl zu Wahl wachsendes Wähler/innen-Potenzial, das eine politisch Kraft förmlich herbeisehnt, die Klartext spricht, sich nicht vereinnahmen lässt und die keinen Wert auf kostenlose Parkplätze, auf Reisen in die Partnerstädte oder auf Duz-Freundschaften mit SPD-Genossen legt.

Wer glaubwürdig das Nicht-Einverständnis mit diesem klebrigen Beziehungsbiotop repräsentiert, hat eine große Chance gewählt zu werden.

Das weiß Bommermann, und er ist gewillt, Stimmen aus dem BA-Umfeld abzugreifen, um mit deren Hilfe nach der Wahl mit der SPD und auf Kosten der Reste-CDU Geschäfte zu machen.

Die BA macht es ihm leicht, weil sie zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesem Ideendieb, politischen Wendehals und intellektuellem Windbeutel nicht mehr in der Lage ist.

Auf der anderen Seite, menschlich einnehmender und angenehmer, tritt ein Kneipenwirt mit dem Anspruch an, Bürgermeister werden zu wollen, der offen damit kokettiert, vom Job keine Ahnung zu haben.

Hier kündigt sich das immer noch wachsende politische Unbehangen mit der offiziellen Kommunalpolitik an, das trotz der Existenz von zwei Wählergemeinschaften keine politische Heimat hat.

Wenn man sich in diesen Tagen bei Freunden und Bekannten umhört, dann drängt sich einem der Eindruck auf, Hilden befände sich im Jahr 1999 und die Gründung einer neuen Wählergemeinschaft, als Reaktion auf den Politmief und die Große Mehltau-Koalition läge buchstäblich in der Luft.

Bommermann will von dieser Stimmung profitieren, und die BA hofft, aus Mitleid und wegen eines Bücherschranks gewählt zu werden. (Für den Fall, dass es mit den von Reffgen propagierten 15 % nichts wird, hat man Schuldige schon ausgemacht.)

Von den sieben Kandidaten, die am 25. Mai 2014 antreten, hat keiner bzw. keine das Zeug dazu, als Bürgermeister eine Stadtverwaltung mit rd. 900 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu leiten.

Gerd Hegmann ist der einzige Bewerber um dieses Amt, der nicht zur Polit-Clique in Hilden gehört, die – von der eigenen Unersetzbarkeit und Brillanz überzeugt – uns allen einen bodenlos primitiven, ideenlosen und langweiligen Wahlkampf zumuten.

Wer seinem Protest gegen diese Ansammlung politischer Mumien Ausdruck verleihen will, wird das am 25. Mai 2014 tun. Danach wird Hilden sechs Jahre durch Klüngel, Mief und Pöstchen-Monopoly verlieren.

Und danach fangen manche wieder ganz von vorne an.