Alle für Marion Buschmann!

Die allerletzte Chance für die „Kleinen“

Das Ergebnis der ersten Runde der Bürgermeisterwahl in Hilden mag einige überrascht haben. hildenBLOG nicht.

Denn wer auf Hildens politische Landschaft schaut, ohne sich dabei den Blick durch Wunschvorstellungen, ästhetischen Wolkendunst oder Größenwahn verstellen zu lassen, wird eine Stichwahl zwischen der SPD und der CDU um den Bürgermeisterstuhl erwartet haben.

Dass manche gestern Abend aus ihren Blütenträumen erwacht oder heute mit einem geistigen Muskelkater aufgestanden sind und sich auf der Seite der Wahlverlierer wiederfinden, sollte den nüchternen Blick nicht trüben für das, was immer noch oder trotzdem möglich wäre.

Am 15. Juni 2014 entscheidet sich nämlich, ob die Große Koalition aus SPD und CDU mit 30 von 44 Ratssitzen bis 2020 alles dominieren wird oder ob es den anderen politischen Kräften gelingt, einen Fuß in die Rathaus-Tür zu bekommen.

Anders ausgedrückt: SPD und CDU unter einer SPD-Bürgermeisterin wären wie festgefügter Beton; ein Bollwerk gegen alle politischen Themen und Anliegen, für die Kräfte wie beispielsweise die Grünen oder die „Bürgeraktion“ angetreten sind.

Eine SPD/CDU-Ratsmehrheit, angeleitet und dominiert durch eine abgezockte, machtverwöhnte SPD-Parteisoldatin, müsste im Rat und in der Öffentlichkeit auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nehmen.

Als Rathauspartei bestens mit dem von ihr seit 1994 installierten und alimentierten „Machtapparat“ vertraut, würde die SPD unter einer Bürgermeisterin Alkenings ihr System kommunizierender Röhren verfeinern und ausbauen: Vereine und der gesamte vorpolitische Raum sind durch eine Mischung aus „Belohnen und Strafen“ an die Genossen gebunden.

Man entscheidet sich im Zweifel und bei Wahlen dann für die Partei mit dem direkten Draht zu den Fleischtöpfen. Und das war und ist seit 1994 in Hilden die SPD.

Will man diesem System aus Abhängigkeiten, persönlichen Interessen und Eitelkeiten ein Ende bereiten, dann muss man eine Person an die Spitze des Rathauses wählen, die sich dort nicht ins vorgewärmte, gemachte Bett legen kann, sondern ganz neu anfängt.

Und das ist Marion Buschmann.

Soll in Hilden denn weiterhin nur das beschlossen und umgesetzt werden, was die SPD will, zulässt oder wenigstens toleriert?

Sollen in Hilden bis 2020 Vorschläge, Initiativen und Anregungen abgeblockt werden, weil diese der SPD nicht passen oder nicht eingefallen sind?

Ist es denn ein Naturgesetz, dass ein Verein, der sich erlaubt, für seine Interessen auch andere politische Kräfte zu mobilisieren, von der SPD und damit vom Rathaus im Stich gelassen, ja bestraft wird?

Wer am 15. Juni die SPD-Bürgermeisterkandidatin ins Amt wählt, der bestätigt und zementiert diese Machtstruktur für mindestens weitere sechs Jahre!

Wer das nicht will, wer sich nicht damit zufrieden gibt, bloß im Rat zu sitzen, wer mitgestalten will, der hat jetzt eine allerletzte Chance:

Die Grünen, „Allianz für Hilden“, FDP und die BA müssten doch ein gemeinsames Interesse daran haben, dass sich der rot-schwarze Beton in Hilden nicht festigt.

Um wenigstens einen Fuß in die Rathaustür zu bekommen, müssten die „Kleinen“ die CDU-Bürgermeisterkandidatin unterstützen.

Marion Buschmann ist zwar kein strahlendes Alternativprogramm zur machtverwöhnten, im Strippenziehen erfahrenen Birgit Alkenings. Die CDU-Bürgermeisterkandidatin besitzt aber gegenüber der SPD-Konkurrentin einen entscheidenden Vorteil:

Als Bürgermeisterin wäre Marion Buschmann auf die Unterstützung durch die „kleinen“ Parteien und Wählergemeinschaften angewiesen, um sich gegenüber der SPD zu behaupten, die ihr jeden Fehler vorhalten würde.

Die SPD würde es der CDU sehr übel nehmen, wenn diese, unterstützt durch Grüne, Allianz, FDP und BA, den Genossen nach 20 Jahren den Bürgermeisterstuhl entreißen würde.

Davor hat Marion Buschmann möglicherweise Angst. Sie würde sich in einem verminten Gelände bewegen. Es wäre Aufgabe der „Kleinen“, ihr jetzt, sofort und ohne Wackeln die Unterstützung anzutragen!

Eine Bürgermeisterin Marion Buchmann wäre das kleinere, ja das kleinste Übel. Aber sie könnte rechnerisch auf die Unterstützung durch eine Ratsmehrheit ohne SPD bauen. Und das wäre die einzige, die große, die allerletzte Chance für die Grünen, die „Allianz“, die FDP und die BA, einen Fuß in die Rathaus-Tür zu bekommen.

Setzt euch an einen Tisch! Sofort!