Buschmann will nicht gewinnen

Sprachlose CDU

Während die SPD-Wahlkampflokomotive wie geschmiert zur Stichwahl auf den Geleisen läuft, die die anderen Parteien geräumt haben, ist von der CDU weit und breit nichts zu sehen.

Die Genossen, ausschließlich durch Arbeitergroschen und Spenden der proletarischen Vorfeldorganisationen finanziert, hatten von vornherein mit einer Stichwahl gerechnet. Genauso wie die „Allianz für Hilden“, deren Wesselmänner immer noch davon künden.

Die SPD hatte unmittelbar nach dem 25. Mai 2014 nicht nur die großen Wesselmann-Standorte mit einer Fotomontage ausgestattet, die ihre Spitzenkandidatin als echte Schreibtischtäterin porträtiert.

Das sollte auch ohne Inhalte reichen. Wer SPD wählt, wählt die „Macht“. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.

Angesichts einer bis heute sprachlosen CDU, die nicht einmal so tut, als wolle sie am 15. Juni 2014 gewinnen und die den 37 % der Wähler/innen, die am 25. Mai 2014 nicht für Marion Buschmann gestimmt haben, deshalb auch kein inhaltliches Angebot gemacht hat, wird die SPD die Stichwahl gewinnen.

Die Niederlage in der Stichwahl wird für Marion Buschmann nicht das Ende der Karriere bedeuten: Es ist zwischen SPD und CDU längst abgesprochen, dass die SPD dieser Alibi-Gegenkandidatin zu einem hochbezahlten Beigeordnetenposten verhelfen wird.

Das muss wissen, wer sich über den schlappen „Wahlkampf“ der CDU-Bürgermeisterkandidatin wundert. Sowohl vor als auch nach der ersten Abstimmungsgrunde war und ist von einem eigenen Profil Marion Buschmanns, das über Optisches hinausgeht, nichts zu sehen.

Sie versucht schlicht und einfach, den SPD-Stil zu kopieren und übersieht dabei, dass das finanziell aus der Stadtkasse unterfütterte Netzwerk der Genossen so dicht und fest geknüpft ist, das es großer Kraft bedürfte, dieses zu zerschlagen.

Diese Kraft – sowohl menschlich als auch politisch – hat weder die CDU noch Marion Buschmann. Das weiß sie, und das weiß auch die SPD, die der CDU diese „Gegenkandidatin“ nicht übel nimmt.

Die so genannten „Kleinen“ im Rat, die sich glänzend selbst hereingelegt und beschädigt haben, können weder intellektuell noch personell die gebündelte Kraft organisieren, die erforderlich wäre, um diese CDU gegebenenfalls zum Jagen zu tragen.

Dass viele darunter sind, die sich in ihrer kleiner gewordenen Nische gemütlich einrichten, abkassieren und bis 2020 nur noch mitschwimmen wollen, erleichtert der SPD das Geschäft mit der CDU.

Und da von dieser CDU kein verbindliches Wort kommt, das in wenigstens einer der kleinen Parteien und Wählergemeinschaften ein Echo fände, gibt es auch keine Debatte über die vage Möglichkeit eines Wechsels an der Rathaus-Spitze.

Viele bei „Allianz“, FDP und BA begreifen es nicht, dass es, auf lange Sicht gesehen, einen Unterschied macht, ob im Rathaus die SPD mithilfe der CDU mit 70% der Ratssitze regiert oder ob die CDU mithilfe einer breiten Koalition aus Parteien und Wählergemeinschaften das Rathaus erobert.

Ein solche „Koalition der Bürger“ wäre gewiss ein anspruchsvolles Unternehmen, das hohe Anforderungen an die Beteiligten stellen würde. Die Zeit der Dorfmusik wäre für manche Ratsmitglieder nämlich endgültig vorbei. Die CDU hätte mithilfe von „Allianz“, FDP und BA den Grundstein für eine Gestaltungsmehrheit im besten Wortsinne legen können.

Stattdessen wird die rot-schwarze Beton-Koalition für weitere sechs Jahre installiert, mit einem Versorgungsposten für Marion Buschmann. In deren Windschatten darf Claudia Schlottmann dann Fraktionsvorsitzende werden. 2020 wird die CDU eine noch aussichtslosere Alternative zur SPD ins Rennen um den Bürgermeister-Posten schicken.

Die Lokalpresse wird diesen Deal propagandistisch vorbereiten und bejubeln, denn mit der mehrfach chemisch gereinigten Baudezernentin Hoff, die sich nach ihrer einstimmigen Wahl unverzüglich auf die Seite der SPD/CDU geschlagen hat, wäre Hildens Verwaltungsspitze mehrheitlich weiblich.

Inhalte? Themen? Sind doch zweitrangig!