Diener zweier Zeitungen?

Meinungseinfalt in der Lokalpresse

Unter der Rubrik „Perlen aus dem neuen Stadtrat“ erschien am 8. Juli 2014 in der „Rheinischen Post“ folgender Artikel:

„Thieles Tochter setzt die Tradition fort“

Autor dieser Homestory im Stile der „Yellow Press“ über die Infantin aus dem Hause Thiele ist Christoph Schmidt.

Am selben Tag veröffentlichte die  „Westdeutsche Zeitung“ diesen Beitrag – von Christoph Schmidt:

„Jetzt sitzt Thieles Tochter im Rat“

Wort für Wort dieselbe Wundererzählung.

Schreibt der Mann jetzt für zwei Zeitungen? Hat die „RP“ die „WZ“ übernommen? Oder  handelt es sich um ein „Büroversehen“, wie man im Rathaus Behördenfehler verharmlosend umschreibt?

Müssen wir uns auf weitere Kostproben der weltlichen Hagiographie gefasst machen? (Denn wo jemand ausgerechnet im Rat der Stadt „Perlen“ entdeckt zu haben glaubt, muss mindestens eine zweite vorhanden sein. Oder sogar eine dritte?)

Es gibt  in Hilden Tageszeitungen, die sich – wie SED-Bezirksblätter – nur noch durch den Zeitungskopf (Namen) voneinander unterscheiden.

Zuviel Meinungsvielfalt tut ja auch nicht gut. Die wirkt irgendwie zersetzend.