Kommt endlich Leben in der Giesenheide?

Ein „Hotel für Geschäftsleute“

„Bekommt das Gewerbegebiet Nord ein Hotel?“ fragt die WZ von heute und lässt darauf einen weiteren Hurra-Artikel folgen. Die RP ließ schon gestern verkünden: „Neues Hotel wird am Hildener Kreuz geplant“.

Inhaltlich unterscheiden beide Artikel sich durch nichts. Kein Wunder: Ihr Verfasser, RP-Redakteur, läuft einen Tag später im Trikot der Wuppertaler auf und läuft einfach mit.

Ein Investor wolle ein 3.500 Quadratmeter großes Grundstück in der Giesenheide kaufen und dort ein Hotel errichten.

Das Amt für Wirtschaftsförderung hatte bereits im Sommer 1998 (!) behauptet, 70% der neuen Fläche wären belegt.

Laut Arbeitsagentur sind seit 2008 in Hilden 1.500  sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren gegangen.

Die ehemalige SPD-Spitzenkandidatin und jetzige Bürgermeisterin (ist sie noch im Amt?) hatte darauf im Februar 2014 gegenüber der RP mit der Tatkraft und Vision verströmenden Aussage regiert: „Wir können keine Firma zwingen, in Hilden zu bleiben oder hierher zu kommen.“

Mit diesem offenen Eingeständnis der politischen Ohnmacht und Ahnungslosigkeit wird man in Hilden ins Rathaus gewählt, wenn auch nur von einer Minderheit der Wahlberechtigten. Und jetzt sitzt sie da und „verwaltet.“ Und in Monheim regiert ein Profi.

Die neue SPD-Fraktionsvorsitzende Barata hatte im Wahlkampf mahnend den Finger gehoben und im Technokraten-Jargon der Spezialdemokraten verkündet: „An der Giesenheide darf nicht irgendein Gewerbe wachsen, es müssen auch Arbeitsplätze entstehen.“

Jetzt soll dort also ein Hotel entstehen bzw. wachsen. Ist ja auch ein Gewerbe. Gewerbe zieht ja anderes Gewerbe an. Gerade und insbesondere an Autobahnkreuzen.

Und dann, meine Lieben, wächst nicht nur das Gewerbe…

Lesen Sie auch:
„Bekommt das Gewerbegebiet Nord ein Hotel?“ (WZ, 21. August 2014)