1,3 oder 1,6 Mio. EUR für den Sportplatz Weidenweg?

Sportausschuss stellt Weiche – Finanzausschuss nicht beteiligt

Der Ausschuss für Schule und Sport wird in der kommenden Woche entscheiden, mit welcher Variante die begonnene Planung für das Funktionsgebäude am Sportplatz Weidenweg fortgesetzt werden soll.

Ein Verzicht auf Sanierung, Erweiterung oder Neubau wird nicht erwogen. Die für die Planung bewilligten 143.000 EUR führen erwartungsgemäß zur Fortsetzung des Projekts.

Nicht der Haupt- und Finanzausschuss, der in Hilden unter SPD-Bürgermeistern ohnehin nur noch ein Schattendasein fristet, sondern die Riege der Lobbyisten aus Sport und Vereinen wird also entscheiden, wohin die Reise gehen soll.

Je nach Variante wird ein solcher Beschluss dazu führen, dass die Haushalte kommender Jahre mit zurzeit ungedeckten Ausgaben zwischen 1,28 für Sanierung/Erweiterung und 1,63 Mio. EUR für einen Neubau belastet werden.

Und dabei handelt es sich um vorsichtige Schätzungen der Stadtverwaltung, die ja dafür bekannt ist, städtische Bauprojekte bzw. Projekte, die irgendjemand zufällig auf städtischem Grund und Boden errichtet (Stichwort: „Feuerwache“) im Planungsstadium schönzurechnen.

Zwar soll über die tatsächliche Durchführung der Maßnahme und die Veranschlagung von Finanzmitteln im Haushaltsplan erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2015 entschieden werden, aber das ist nur ein formaler Schritt.

Wenn der Schul- und Sportausschuss erst einmal entschieden hat, weil die meisten politischen Vertreter ihre Aufgabe im Verteilen von Geschenken auf Pump sehen und dafür mit Harmonie, Schulterklopfen und Wählerstimmen belohnt werden, dann wird gebaut – auch schuldenfinanziert.

Gespart wird dann beispielsweise bei der Jugendarbeit („Jueck“).

Denn schließlich stehen viele Ausschussmitglieder bei den Sportfreunden im Wort.

Alle – jawohl alle sieben politischen Kräfte im damaligen Rat – hatten ja im Sommer 2013 die Stadtverwaltung beauftragt, den Mehrbedarf an Funktionsräumen auf der Sportplatzanlage Weidenweg zu prüfen und die Wirtschaftlichkeit der Varianten zu untersuchen.

Übrigens: In dem ersten Vorentwurf war eine Überdachung vom Funktionsgebäude bis zu dem am Eingangsbereich der Sportplatzanlage vorhandenen Kassenhaus enthalten.

Diese Überdachung sei – so die Verwaltung jetzt – „für die Funktionsfähigkeit des Objektes nicht erforderlich“. Bei Verzicht auf die Überdachung könnten beim Neubau rd. 27.000 EUR eingespart werden.

Will die Stadtverwaltung den „Südern“ zumuten, am Kassenhäuschen im Regen zu stehen?

Man sollte ruhig darauf bauen, dass der Sportausschuss hier nicht knauserig sein wird.
Angesichts von mindestens 1,6 Mio. EUR, die hier höchstwahrscheinlich kreditfinanziert ausgegeben werden sollen, sind 27.000 EUR zusätzlich doch nur „Peanuts“.

Und damit nachher auch niemand steigende bzw. gestiegene Baukosten beklagt, hat die Stadtverwaltung sich rhetorisch von jeder Schuld reingewaschen:

 „Es wird an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass Kostenschätzungen mit einem erheblichen Unsicherheitsfaktor versehen sind, da sie lediglich auf einem Vorentwurf basieren (…).“

Es könnte also noch viel teurer werden.

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