So macht’s Ehrenamt Spaß!

Städtischer Auftrag für CDU-Ratsherrn

Der Rat wird am 1. Oktober 2014 eine Dringlichkeitsentscheidung billigen, die die Bürgermeisterin mit dem von ihr handverlesenen Ratsmitglied Klaus-Dieter Bartel – Fraktionschef der grünen Mehrheitsbeschaffer – bereits am 10. Juli 2014 unterzeichnet hat.

Damit wird der Auftragsvergabe an die Firma des CDU-Ratsmitgliedes Thomas Grünendahl zur Durchführung der Fliesenarbeiten im Kindergarten „Mäusenest“ im Haus der Jugend, Schulstraße 44, zugestimmt.

Damit dürfte Grünendahl jetzt hoffentlich zufriedengestellt sein, der 2010 noch die Vergabe des Auftrags für die in Hilden dringend benötigte Dreifach-Sporthalle an einen Generalunternehmer kritisiert hatte.

Grünendahl hatte damals als „Kreishandwerksmeister“ die Befürchtung ausgesprochen, bei der Vergabe an einen Generalunternehmer würden die heimischen Handwerker leer ausgehen.

Darauf hatte Hildens Erster Beigeordneter, Norbert Danscheidt (CDU), sich den Hinweis erlaubt, mit den 2,45 Mio. EUR aus dem Konjunkturpaket wolle man „nicht das Handwerk in Hilden, sondern das Handwerk in ganz Deutschland“ fördern.

Das Ergebnis sprach/spricht für sich. Die Dreifach-Sporthalle war und ist wasserdicht.

Und jetzt wird endlich an das lokale Handwerk gedacht.

Der Auftrag zur Durchführung von Fliesenarbeiten wurde ausgeschrieben, aber „beschränkt“, das bedeutet: Bei beschränkten Ausschreibungen wird der Teilnehmerkreis von der Stadt festgelegt, also ebenfalls „handverlesen“.

Und da erinnerte man sich glücklicherweise der Firma des Ratsmitglieds Grünendahl oder war es möglicherweise umgekehrt?

Nun, nach Auswertung der Ausschreibung hat die „Fa. Grünendahl“ des CDU-Ratsmitglieds Grünendahl mit 7.896,61 EUR das wirtschaftlichste Angebot gemacht.

Die Stadtverwaltung hat ihm den Auftrag erteilt. Zwar muss der Rat diesen Vertrag mit einem Rats- oder Ausschussmitglied wegen der 5.000 EUR übersteigenden Auftragssumme noch genehmigen, aber das ist nur eine bloße Formsache.

Alles ganz legal, selbstverständlich! Und auch so transparent, dass es sogar in den öffentlichen Teil der Ratssitzung geschoben wird. Alles bleibt gut.

Es ist vor allem für alle Seiten eine „win-win“-Situation. Und wenn man mit der Auftragsvergabe an die Firma eines Ratsmitglieds auch noch die politische Landschaftspflege betreiben kann, ist doch allen geholfen.

Für manche lohnt sich der selbstlose, ehrenamtliche Einsatz für „ihre Stadt“ schon zu Lebzeiten, auf Erden. Die Währung ist nicht ein Wappenteller, sondern bares Geld.

Man muss nicht Druckereibesitzer sein. Oder zur Schuldirektorin befördert werden.

Das Abstimmungsverhalten im Rat wird von solchen persönlichen Erfolgen und Erfolgsaussichten selbstverständlich nicht beeinflusst!