Bürgeraktion kritisiert Arbeitsagentur

Ortsnahe Ausbildungsangebote bei Zentralisierung vor dem Aus

Eine Pressemitteilung

Als „falschen Weg“ bezeichnet die Bürgeraktion die Absicht der Arbeitsagentur im Kreis Mettmann, Ausbildungsgänge nur noch mit großen Einrichtungen oder Trägergemeinschaften auszuhandeln. Deren Leiterin, Ute Ackerschott, hatte vor einigen Tagen verlautbart, Verträge mit kleineren Trägern, wie der Jugendwerkstatt in Hilden, auslaufen zu lassen und nicht mehr erneuern zu wollen.

„So haben wir uns eine Zusammenarbeit mit der seit einiger Zeit auf Kreisebene organisierten Arbeitsagentur nicht vorgestellt“, sagt Ratsmitglied Sabine Kittel. Das Arbeitsamt versuche, mit einer fragwürdigen Zentralisierung nach der Methode „Vogel friss oder stirb“ über die kleinteilige Struktur der lokalen Ausbildungseinrichtungen hinwegzugehen. Dem falle jetzt als Erstes die seit 1986 bestehende Metallausbildung in Hilden zum Opfer.

„Frau Ackerschott lässt den sensiblen Umgang mit bewährten örtlichen Einrichtungen vermissen“, fasst Kittel, die auch Vorsitzende des Aufsichtsrats der Gemeinnützigen Jugendwerkstatt ist, ihren Eindruck von der neuen Entwicklung zusammen. „Wir hatten gehofft, dass mit der neu formierten Agentur für Arbeit auf örtlicher Ebene die Zusammenarbeit besser werde“, schließt sich Ludger Reffgen, Fraktionsvorsitzender der Bürgeraktion, der Kritik an. Aber bei den berufsvorbereitenden und außerbetrieblichen Ausbildungen sei das Gegenteil der Fall.

Den betroffenen Jugendlichen sei nicht damit gedient, ein in der Fläche gut vernetztes, ortsnahes Angebot zu zerstören, betonen die beiden Kommunalpolitiker. Natürlich hätten sich auch kleinere Einrichtungen ständig dem Qualitätswettbewerb zu stellen. „Aber doch bitte zu fairen Bedingungen“, reklamiert Kittel. Sie sei bestürzt über ein auf Zentralisierung angelegtes Verfahren, bei dem lokale Träger immer den Kürzeren ziehen würden und auf längere Sicht der Jugendwerkstatt der Garaus gemacht werde. „Wir erwarten, dass die Arbeitsagentur im Kreis Mettmann sich verstärkt auf die regionale Struktur einstellt und nicht versucht, uns mit großstädtischem Gehabe zu begegnen“, fasst Reffgen die Erwartungen der Kommunalpolitik zusammen