Aus der Not eine Tugend gemacht

AfD: Es fehlt das Personal

„Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass Bommermann mit gutem Beispiel vorangeht und spart.“ – So hatte hildenBLOG prophezeit. Und jetzt berichtet das Schmuseblatt „Rheinische Prawda“, die Zwei-Mann-Fraktion „AfD“ wolle „bei sich sparen.“

Doch dann folgt nur die kommentarlose Wiedergabe der schlicht nicht nachprüfbaren Behauptungen des Vorsitzenden einer Fraktion, die nicht einmal über das Personal verfügt, um in allen Ausschüssen und Gremien kompetent mitwirken zu können.

Beweis? Einstimmig – also mit den zwei Stimmen der AfD-Fraktion – hat der Rat ja erst vor wenigen Tagen von einer Ausschussneubesetzung Abstand genommen und festgestellt, an den Mehrheitsverhältnissen im Rat habe sich nichts geändert…

Ginge es nur darum, den „Sparwillen zu dokumentieren“, dann hätte Bommermann durch die Rückgabe seines Ratsmandats an die „Allianz“, die ihn aufgestellt hatte und für die er angetreten war, sich um Hildens Stadtkasse verdient machen können.

Die Gründung einer siebten Ratsfraktion wäre damit unterblieben.

Die Ankündigung, keine aus der Stadtkasse bezahlte Halbtagsstelle zu besetzen, sondern eine 430-Euro-Kraft zu beschäftigen, mag zwar den städtischen Zuschuss verringern, lässt aber zugleich die Frage laut werden:

Wie viele Stunden soll diese Person für Sie tätig sein? Und welcher Stundenlohn soll gezahlt werden, Herr Arbeitsrichter? (Ganz zu schweigen von der Frage: Welchen Beitrag kann ein solcher Job zur Alterssicherung leisten?)

Fragen, die beispielsweise eine Zeitung für „christliche Kultur“ hätte stellen können.

Die AfD scheint der Überzeugung zu sein, dass das, was diese Mini-Fraktion ohne sachkundige Bürger/innen an Sekretariatsaufwand erzeugt, gewissermaßen nebenher, von einer Aushilfskraft erledigt werden könnte.

Aber warum erledigt der staatlich gut alimentierte Beamte Dr. Bommermann mit Pensionsanspruch diesen Schreibkram dann nicht selbst? Der Koordinierungsaufwand für zwei Ratsmitglieder, von denen eines sich offenbar im politischen Wachkoma befindet, ist doch verschwindend gering.

„Als Fraktionsvorsitzender erhält Bommermann 519,20 Euro im Monat“, behauptet die „Rheinische Prawda“, die gewohnt schlecht – nämlich überhaupt nicht – recherchiert hat.

Richtig ist, dass dieser Betrag monatlich als „zusätzliche Aufwandsentschädigung“ zu den 259,60 EUR hinzukommt, die Bommermann als einfaches Ratsmitglied Monat für Monat erhält – ob er sein Ratsmandat nun wahrnimmt oder nicht.

Der endlich errungene Vorsitz einer kleinen Splitterfraktion, die Bommermann ja mal durch die große „Allianz für Hilden“ (von Ressles Gnaden) endgültig überwinden wollte, beschert „Bommi“ eine monatliche Aufwandsentschädigung von 778,80 EUR bzw. 9.345,60 EUR im Jahr.

Ein nettes Sümmchen, das für mindestens einen im Rat zur einzigen Einkommensquelle geworden ist, die mit allen Mitteln bis 2020 verteidigt wird…

Warum verschweigt die „RP“ den wesentlich höheren Betrag? Doch nicht etwa, um dem von ihr auffällig untertänig hofierten „Professor“, der seine Überzeugungen öfter wechselt als der deutsche Durchschnittsmann seine Unterhose, als selbstlosen Sparkommissar erscheinen zu lassen.

Der samtpfotige Umgang der „RP“ mit einem politischen Mehrfachtäter, dem man Wählertäuschung und Mandatsraub vorwerfen könnte, fällt jedenfalls auf.

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