Pro Tag 4 Minuten mehr für Grundschulkinder
Der Ausschuss für Schule und Sport hatte in seiner Sitzung am 10. Dezember 2014 einstimmig ein „Rahmenkonzept OGS 2020“ beschlossen.
Über die Bereitstellung der finanziellen Mittel sollte abschließend im Rahmen der Haushaltsplanberatung entschieden werden. Die stehen jetzt an:
Eine Folge dieses im Galopp und ohne wirkliche Diskussion im Ausschuss verhandelten Rahmenkonzepts werden drastisch steigende Personalkosten sein: bis zu 230.000 EUR pro Jahr.
Hintergrund: auf ca. 90 Stellen in der Stadtverwaltung soll länger gearbeitet werden: zwischen 22 Minuten und 15 Stunden in der Woche.
Es handelt sich dabei aber nicht um Vollzeitstellen. So wichtig ist der Stadt die pädagogische Betreuung der Grundschulkinder nun auch wieder nicht.
In diesem Jahr müssten rd. 100.000 EUR zusätzlich bereitgestellt werden; dieser Betrag würde sich ab 2016 mehr als verdoppeln: 230.000 EUR. Die Personalkosten für die Betreuung an Grundschulen würden auf mehr als 3,1 Mio. EUR steigen.
Und so sieht die „Qualitätsverbesserung“ in der Praxis aus:
Bei 41 Stellen verlängert sich die wöchentliche Arbeitszeit um insgesamt 2,75 Stunden, also pro Arbeitstag gerade einmal um etwas mehr als eine halbe Stunde. Zeit satt für eine gezielte pädagogische Betreuung und Förderung…?!
Bei weiteren 41 Stellen sieht die Aufstockung noch bescheidener aus: 0,37 Std./Woche „als Ergebnis der Qualitätsverbesserung nach dem neuen OGS-Konzept“. Macht pro Arbeitstag etwas mehr als 4 Minuten!
Immerhin: Eine Stelle wird um 15 Std./Woche aufgestockt, fünf Stellen immerhin um zehn Wochenstunden und zwei Stellen um 4 Std./Woche!
Vor dem Hintergrund der zusätzlichen Arbeitszeit der Erzieherinnen und Erzieher durch die Anhebung der Stunden erhofft der Kämmerer sich eine Reduktion bei den Honorarkosten um rd. 12.000 EUR in 2015.
Diese Ausgabenkürzung steht zurzeit nur auf dem Papier. Sie würde jetzt und in der Zukunft auch keinen nennenswerten Beitrag zur nachhaltigen Gegenfinanzierung der explodierenden Personalkosten leisten.