Soll städtischer Kunstbesitz verkauft werden?

Bommermann’s Friends ohne Maske

Hildens kleinste Ratsfraktion, die zweiköpfige „AfD“ – großzügig alimentiert aus Steuermitteln – hat in einem Änderungsantrag zum Haushaltsentwurf 2015 die apodiktische Forderung aufgestellt: „Der städtische Kunstbesitz wird verkauft.“

In einer „Mittelstadt wie Hilden“ und in „unmittelbarer Nachbarschaft zu Düsseldorf mit ihrem (???) reichhaltigen Kunstbesitz und -angebot“ sehen Bommermann’s Friends „keinerlei Bedarf, eine ‚Kunstsammlung‘ auf- bzw. auszubauen.“

Denn die „Kunstgegenstände benötigen Platz, sachgerechte Lagerung und Pflege, ohne das (!!!)  die Bevölkerung davon etwas hat.“  Ganz im Gegensatz zum „Karnevalsmuseum“, das gewiss Hunderttausende anzieht und selbstverständlich aus dem Haushalt der Stadt bezuschusst wird.

Und offenbar entspricht es dem Kulturverständnis der AfD unter Bommermann, dass jährlich 16.600 EUR aus Mitteln der „Kultur- und Sportstiftung“  (!) der Stadt ausgegeben werden, um damit z.B. uniform-tragenden, schnauzbärtigen Typen ein Forum zu schaffen, vor dem sie ihren Fetisch ausleben können.

Für die AfD ist die Sache glasklar: „Allein die laufenden Kosten für die Kunstwerke können problemlos eingespart werden.“ 

Der städtische Kunstbesitz umfasst fast 780  Objekte. Der größte Teil des Kunstbesitzes ist nicht ausleihbar. Er wird aber öffentlich zugänglich in Räumen und Fluren der Verwaltung und anderen öffentlichen Gebäuden als ständige Präsentation ausgestellt.

Einige Kunstobjekte sind als Skulpturen im öffentlichen Raum zu sehen, wie z.B. die Fabry-Büste.

Für den Ankauf von Kunstwerken werden im Haushalt seit Jahren nur vergleichsweise geringe Mittel veranschlagt: so wurden im Jahr 2014 dafür nur 2.000 EUR ausgegeben.

Der Buchwert der Kunstwerke, die der Stadt gehören, betrug zum 31.12.2014 rd. 189.000 EUR.

„Bislang war es ein Tabu, öffentlichen Kunstbesitz gewinnbringend zu veräußern,“ behauptet die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme zum AfD-Antrag. Dabei hat sie geflissentlich unterschlagen, dass das rosa-grün regierte NRW diesen Ungeist längst aus der Flasche gelassen hat.

Die Stadtverwaltung befürchtet das Schlimmste:

„Bisher gibt es keine einzige deutsche Stadt, die ein Kunstwerk aus kommunalem Besitz verkauft hat. Hilden würde eine deutschlandweite negative Avantgarde darstellen.“

Das wäre doch auch ein Alleinstellungsmerkmal.

Kultur? Das sind für Bommermann’s Friends 22.000 Karnevalsorden.