„Briefe ins Gefängnis – Eine Ausstellung des Mitgefühls“

12. Juni bis 14. August 2015

Die Ortsgruppe „Amnesty International Hilden-Haan“ präsentiert vom 12. Juni bis 14. August die Wanderausstellung „Briefe ins Gefängnis – Eine Ausstellung des Mitgefühls “ in der Stadtbücherei Hilden.

Gezeigt wird ein Teil der Briefe und Karten aus aller Welt, die für den inhaftierten Mehmet Desde das„Fenster zum Leben“ bedeuteten.

Mehmet Desde fuhr im Juni 2002 zu der Beerdigung seines Vaters in die Türkei.

Dort wurde der deutsche Staatsbürger von Beamten einer Anti-Terroreinheit verhaftet. Sie warfen ihm vor, Mitglied einer illegalen Organisation zu sein, hielten ihn vier Tage lang fest und folterten ihn.

Nach sechsmonatiger Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis kam er zwar frei, durfte das Land aber nicht verlassen und wurde in einem Prozess auf der Grundlage von durch Folter erzwungenen Aussagen schuldig gesprochen.

„Amnesty International“ setzte sich 2007 für den gewaltfreien, politischen Gefangenen ein.

Bis zum Ende seiner Haftzeit erhielt Desde daraufhin über 6.000 Briefe und Karten, die ihn ermunterten, weiter zu kämpfen.

„Eine Welle der Solidarität und des Mitgefühls. Ich spürte, ich bin nicht allein“, so Desde. Nach dem erzwungenen Aufenthalt von sechs Jahren und drei Monaten kehrte Mehmet Desde im Oktober 2008 in seine Heimat Deutschland zurück.

Mittlerweile hat er erfolgreich vor dem internationalen Gerichtshof gegen seine Behandlung in der Türkei geklagt.

Am Freitag, 12. Juni um 18 Uhr findet die Eröffnung der Ausstellung statt.

Die Ausstellung kann vom 12. Juni bis 14. August in der Stadtbücherei während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei (dienstags und mittwochs von 9.30 bis 19 Uhr, donnerstags und freitags von 13 bis 19 Uhr und samstags von 9.30 bis 14 Uhr) besichtigt werden.