Archiv für den Tag: 4. Juli 2013

Galileo ruhe sanft!

Warum die Theologie kein Problem mit den Naturwissenschaften hat

Im Rahmen der Vortragsreihe Anstoß, einer Initiative der Katholischen Kirche Hilden in Kooperation mit der Stadtbücherei und der VHS Hilden-Haan, hält Dr. Andreas Bell am Freitag, 19. Juli 2013, ab 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei einen Vortrag zum Thema „Galileo ruhe sanft! Warum die Theologie kein Problem mit den Naturwissenschaften hat“.

Angeblich ist die Kirche wissenschaftsfeindlich, weil sie Angst davor habe, mit ihrer Lehre widerlegt zu werden. Tatsächlich studierten alle mittelalterlichen Theologen Mathematik und Astronomie, und Darwin war wiederum evangelischer Theologe.

Erst in der Nachfolge der französischen Revolution begann die gegenseitige, offene Feindschaft, auf die das erste Vatikanische Konzil mit einer einfachen wie genialen Lösung reagierte. Doch das Vatikanum I ist selber längst in Vergessenheit geraten und daher arbeiten sich fromme Denker noch heute an einem Problem ab, das gar nicht existiert. Ausgehend von dem dogmatischen Konzilsdokument lassen sich die üblichen Konfliktherde theologisch sauber befrieden.

Der Referent, Dr. Andreas Bell, studierte Chemie, Philosophie und Theologie und promovierte zum Dr. rer. nat. Er ist als Diakon, Balintgruppenleiter, Exerzitienbegleiter und Referent für den Dialog mit den Wissenschaften im Erzbischöflichen Generalvikariat und als Prediger an derJesuitenkirche in Köln tätig. Im Anschluss an den Vortrag sind die Zuhörer herzlich zum offenen Gespräch eingeladen.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Zum Nachdenken für Polit-Profis

Eine Anregung

Eine Wählervereinigung vertritt Minderheitenpositionen und -interessen, die im etablierten Parteiensystem bisher keine Vertretung haben (auf Bundesebene aktuell z. B. die „Anti-Euro-Partei“ AfD). Das ist ihr originärer Daseinsgrund und bedeutet zugleich, dass sie nie um absolute Mehrheiten kämpft oder diese anstreben muss.

Genau das ist die Rolle etablierter Volksparteien, die potenziell jedem Wähler und jeder Wählerin ein Politikangebot machen wollen. Damit sind sie für viele wählbar und potenziell mehrheitsfähig (oder doch zumindest in der Lage, sehr große Stimmanteile auf sich zu vereinigen).

Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass eine Volkspartei sehr große innere Spannungen aushalten und verarbeiten muss, gerade weil die Klientel so heterogen ist (wie aktuell bei der CDU sehr deutlich zu sehen ist).

Diese Integrationskraft hat eine Kleinpartei, wie die BA, ganz offenbar nicht (weshalb man die Versprengten aller Altparteien nicht aufnehmen muss). Diese Integrationskraft muss sie aber auch nicht haben, denn sie will ja nur eine Leerstelle im Politikangebot des etablierten Parteiensystems ausfüllen und nicht etwa das ganze Spektrum.

Also: Nicht mit den Volksparteien konkurrieren, schon gar nicht in Wahlkampfstil und
-aufwand, sondern die eigene Klientel bei der Wahl aktivieren, mit den 8% bis 10% Stimmenanteil zufrieden sein, die damit erreichbar sind, sich dafür programmatische Treue leisten können und innere Stabilität als Vereinigung genießen.

„Allianz“ ohne Kundschaft

Ein Kommentar

Eine Bündelung politischer Kräfte setzt voraus, dass es eine gemeinsame politische Schnittmenge gibt. Und die kann ich nicht erkennen. „Bürgeraktion“ und die personell ausgezehrte dUH haben bei zentralen politischen Themen (z. B. Stadtwerke-Teilverkauf) gegensätzliche Positionen vertreten.

Aber möglicherweise geht es den Befürwortern dieser politischen „Zwangsehe“, von denen sich nur die BA-Ratsfrau Dr. Krasemann-Sharma zu Wort gemeldet hat, auch gar nicht um Programmatisches. Möglicherweise hält man sich ja für clever und alle anderen für blöd. Mit Bratwürstchen, Freibier, Anzug und Kostüm zum Wahlerfolg?

Solcher Größenwahn, der in trauter, handverlesener Runde – ob im Sitzungssaal des Bürgerhauses, im Eigenheim vorm Kamin oder auf dem Golfplatz – vom „Durchregieren“ träumt und faselt, ist in der politischen Arena die sichere Gewähr für Fehlschlüsse und für das Unterschätzen der Wähler, die einem bei der letzten Wahl ihr Vertrauen geschenkt haben.

2009 machten mehr als 10% der Wähler ihr Kreuz bei der BA – und nicht bei Grünen oder dUH. Diese Wählerstimmen hat die BA nicht bekommen, um sie als politisches Stammkapital in eine Bommermann/Ressle-GmbH einzubringen!

Warum sollte die BA dem dumpfen Rache-Instinkt ehemaliger CDU-Mitglieder zu Diensten sein? Warum sollte die BA im 15. Jahr ihrer Existenz politischen Selbstmord begehen? Warum sollte sie sich an einer eher erdfarbenen „CDU-Reclam-Ausgabe“ beteiligen?

Wie verzweifelt, aber auch wie kurzsichtig, ja wie politisch bewusstlos muss man eigentlich sein, um an der Seite von Dr. Bommermann und auf den Pfiff von Fritz Ressle hin in ein gemeinsames Boot ohne Kurs und ohne Kompass zu springen?

Könnte es sein, dass da eine Person, die seit 2009 im Rat nicht eine einzige politische Duftmarke hinterlassen hat, ihre Bedeutung schlicht und einfach überschätzt? Und pikant ist, dass diese Sprecherin eines anonymen „Arbeitskreises“ sich jetzt zu einer „Allianz für Hilden“ bekennt, mit der sie noch vor zwei Jahren nichts anfangen konnte.

Es gibt Fälle, in denen man sich den Partner schönsäuft. Aber das reicht meistens nur für eine Nacht.