Pünktlich zum neuen Schuljahr: 

Wer keine eigenen Ideen hat und auch unfähig ist, diese zu formulieren, der ist bei der dUH-Nachfolgeorganisation gut aufgehoben. Dort wird nicht nur ein Deutsch gesprochen und geschrieben, das wie Holzmehl im Mund liegt. Dort wird auch schlecht abgeschrieben.

Ein kleines Beispiel:

Mit viel Pathos wird ausgerufen:

„Wir streiten um den richtigen Weg in die Zukunft dieser Stadt.“ (Mit Michaela Noll?) Und dann folgt diese Aussage: „Unbelastet von Ideologien und ohne Rücksicht auf die gerade in Düsseldorf oder Berlin herrschenden Mehrheiten.“

Nanu, das kennen wir doch irgendwoher? Klar, auch dieser Gedanke ist geklaut. Hier kommt das Original:

„Die Bürgeraktion Hilden (…) ist eine von Ideologien (…) unab­hängige Gemeinschaft. (..) Unser Abstimmungs­verhalten im Rat und in den Ausschüssen folgt nicht den Interessen, Vorgaben und Anweisungen ferner Parteizent­ralen in Düsseldorf oder Berlin“. 

Internetauftritt der dUH-Nachfolgeorganisation

Inhaber der Website ist – wen überrascht es? – Ralf Bommermann. Er ist der Vertragspartner und materiell Berechtigte.

Der Internetaufttritt unter der etwas missverständlichen Adresse „allianzhilden“ gehört den „Unabhängigen Hilden“. Man sieht: alles in den bewährten Händen derjenigen, die auf der Kasse sitzen.

Optisch setzt der Auftritt das fort, was man von dUH kennt: Bieder, hausbacken, inhaltsarm. Auch die wenig augenfreundliche und unproportionale Tortengrafik, die man schon in hildenNET gesehen hat, fehlt nicht.

Für etwas mehr Pepp, wie ihn sich einige der Wendehälse gewiss gewünscht haben, denen schon die BA-Homepage zu bieder gewesen war, fehlten Aufgeschlossenheit und das Geld.

Man fragt sich unwillkürlich: Wofür haben die solange gebraucht? Die Domain wurde am 29. Juli angemeldet und erst jetzt freigeschaltet. Viele Rubriken, wie z. B. „Termine“ oder „Anträge und Anfragen“ sind leer, Textbausteine und Gedanken hat man bedenkenlos geklaut oder mit Floskeln von der Art gefüllt, dass etwas „wenig Sinn macht“.

Zeichensetzung und Stilempfinden lassen ebenfalls zu wünschen übrig:  So sei die CO-Rohrleitung „nicht mehr Gegenstand der politischen Diskussion sondern wird rechtlich durch die Gerichte geklärt.“ Na, da kann man ja von Glück sagen, dass es sich bei diesen Gerichten nicht um Vor-, Haupt- oder Nachspeisen handelt!

Und besonders gelungen ist auch diese Formulierung: Man verzichte darauf, „als politische Gruppierung eigene politische Stellungnahmen abzugeben.“ Über den Sinn dieses Satzes könnte man einen philosophischen Essay schreiben! Vielleicht sollten diese Alliierten lieber fremde unpolitische Stellungnahmen veröffentlichen…

Konkrete politisch-programmatische Aussagen gibt es auf der Homepage der dUH-Nachfolgeorganisation nicht. Dabei schienen deren Protagonisten doch nur auf den Tag gewartet zu haben, an dem sie endlich völlig befreit und rein sachorientiert loslegen könnten. Und dann so eine Gedankenarmut!

Doch nicht nur beim Kopieren und Abkupfern fremder Denkprodukte ist diese „Reclam-CDU“ ganz stark. Nein, sie scheint generell ein eher lockeres Verhältnis zum fremdem Eigentum zu haben: So haben die Peter Schnatenberg und Patrick Strösser von der BÜRGERAKTION nicht nur Aufsichtsratsmandate mitgenommen, sondern auch noch ihr Foto. Bezahlt hat es die BA-Fraktion.

Irgendwo muss die dUH-Nachfolgerorganisation ja sparen…