Archiv für den Tag: 15. November 2013

Aktuelle Zahlen zur Armut in Hilden

465 Kinder unter 7 Jahren betroffen

In Hilden bezogen im Dezember 2011 465 Kinder unter 7 Jahren Leistungen gemäß Sozialgesetzbuch. Damit stellt diese Altersgruppe in Hilden bereits einen Anteil von 13,5% an den Leistungsempfängern insgesamt dar.

Hinzu kommen 714 Kinder und Jugendliche bis unter 20, die sich in Schule in Ausbildung und Leistungen befanden und die 2011 in Hilden Leistungen gemäß SGB bezogen. Der Anteil der 7- bis unter 20-Jährigen an den gesamten Leistungsempfängern betrug 2011 in Hilden 20,8 %.

Im Jahr 2011 bezogen in Hilden insgesamt 3.440 Personen Leistungen nach SGB II; im Dezember 2007 waren es 3.509.

Für den Vergleich der Entwicklungen auf Kreisebene und in den kreisangehörigen Städten wird der Anteil der Leistungsempfänger/innen insgesamt an der Gesamtbevölkerung herangezogen.

Im Kreis lag dieser Anteil 2011 bei 7,1% und somit 0,3 Prozentpunkte unter dem Anteil von 2007. In sechs kreisangehörigen Städten sank der Anteil ebenfalls. In Hilden blieb er mit 6,2% gleich.

Laut Sozialgesetzbuch erhalten diejenigen Personen Hilfe zum Lebensunterhalt (HzL), „die ihren notwenigen Lebensunterhalt nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln bestreiten können.“

Im Kreis Mettmann bezogen 2011 insgesamt 1.428 Personen HzL. Damit stieg die Anzahl seit 2008 um 10,7% an. In Hilden gab es den prozentual größten Anstieg um 43,4% (von 129 auf 185 Personen), gefolgt von Monheim am Rhein um 35,9%.

Der Anteil der 80-jährigen und älteren Leistungsempfänger/innen an den Leistungsempfänger/innen 65 Jahre und älter zeigt an, inwieweit besonders Hochaltrige auf solche Unterstützungsleistungen angewiesen sind.

Die Grundsicherung im Alter (GruSi) und bei Erwerbsminderung wird auf Antrag geleistet „bei Älteren und dauerhaft voll erwerbsgeminderten Personen […], die ihren notwendigen Lebensunterhalt nicht aus Einkommen und Vermögen […] bestreiten können“.

Von 2008 bis 2011 hat die Zahl der Leistungsempfänger/innen von GruSi im Kreis Mettmann kontinuierlich zugenommen, und 14,9% auf 5.243 Leistungsempfänger/innen in 2011.

In allen zehn kreisangehörigen Städten stieg die Zahl der Leistungsempfänger/innen von GruSi ab 65 ebenfalls an. Den größten Anstieg gab es hierbei absolut in Velbert um 128 Personen und prozentual in Haan um 18,4%, gefolgt von Monheim am Rhein um 17,9% und Hilden um 17,2%; in absoluten Zahlen: von 328 (2007) auf 377 (2011).

In den kreisangehörigen Städten war die Entwicklung der Anzahl der Leistungsempfänger/innen 80 Jahre und älter etwas uneinheitlich. In einigen Städten nahm die Anzahl der 80-jährigen und älteren sogar ab.

In Hilden betrug der Anteil der über 80-Jährigen an allen Empfängern von Leistungen zur Grundsicherung 16,2 % (61 Personen) nach 19,8 % (65) im Jahre 2007.

Gesellschaft ohne Gott? – Ein Vortrag

Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands

Umfragen zeigen: Wo der Glaube schwindet, hat dies Folgen für das soziale Klima, für Politik und Lebensgefühl.

Der Vortrag basiert auf dem gleichnamigen Buch, das von einer folgenreichen gesellschaftlichen Veränderung handelt: Ein Volk ist dabei, sich von seinem religiösen und ethischen Fundament zu verabschieden.

Der heutige Verfall des Christentums betrifft zuerst die Kirchen, doch darunter leiden werden alle. Gregor Gysi bekannte: „Auch als Nichtgläubiger fürchte ich eine gottlose Gesellschaft“. Es ist daher Zeit für einen Weckruf.

Hier erzählt kein Theologe, sondern ein besorgter Sozialwissenschaftler. Sein Ziel: Nachdenklichkeit bei Atheisten, ein loyales „Vernunftchristentum“ bei religiösen Skeptikern, ein Impuls zu mehr Entschiedenheit bei lauen Christen und mehr Selbstbewusstsein bei der schrumpfenden Minderheit kirchlich Engagierter.

Andreas Püttmann studierte von 1983 bis 1990 Politikwissenschaft, Geschichte und Staatsrecht. 1993 wurde er mit der Dissertation „Ziviler Ungehorsam und christliche Bürgerloyalität. Konfession und Staatsgesinnung in der Demokratie des Grundgesetzes“ promoviert.

Seit 1993 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung. Joachim Kardinal Meisner berief ihn 2011 in den Diözesanpastoralrat.

„Gesellschaft ohne Gott? – Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands“
Vortrag von Dr. Andreas Püttmann
22. November 2013, ab 19:30 Uhr in der Stadtbücherei, Nové-Mesto-Platz 3
Eintritt: frei, Spenden erbeten