Sie predigen Wasser

 „Alliierte“ im Stadtentwicklungsausschuss

Der erste Auftritt der dUH-Nachfolgeorganisation im Stadtentwicklungsausschuss hat alle Erwartungen bestätigt: Während der große Fraktionsvorsitzende die Öffentlichkeit täuscht und verspricht, man wolle die „Bauwut begrenzen“, wird im Fachausschuss alles getan, damit SPD und CDU diese „Alliierten“ endlich lieb gewinnen.

Und das geht so:

Die Bebauung der „Pferdewiese“ im Hildener Südwesten mir 24 Wohneinheiten war der dUH schon immer ein Herzensanliegen. Anders hatte das beispielsweise Friedhelm Burchartz gesehen – als er noch ein wirklich freier Liberaler gewesen war. Damals galt sein klares: NEIN!

Gestern im Stadtentwicklungsausschuss ging es um die Erschließung dieses Plangebiets. Bürgeraktion und die Grüne blieben auch hier bei ihrem konsequenten Nein, dieses Mal ergänzt um die FDP, die sich im Vorwahlkampf nach allen Seiten dreht und wendet.

Was taten die Vertreter der dUH-Nachfolgeorganisation, unter ihnen der dunkelgrüne Friedhelm („Mit mir nicht!“) Burchartz? Stimmten die etwa auch gegen jede der Erschließungsvarianten?

Mitnichten! Friedhelm, der Wendehals, war gestern nicht mehr seiner Meinung von früher. Er favorisierte, angeführt vom „Allianz“-Sprecher Pohlmann (wenn es wichtig wird, spricht die dUH…), eine Erschließungsvariante und war zugleich verzweifelt bemüht, die Abstimmung zu verschieben – alles sollte offen bleiben.

Die hanebüchene Begründung für diesen oberfaulen Kompromiss: Man solle doch erst den Bedarf feststellen und dann entscheiden! Dumm nur, dass die „Unabhängigen“, mit denen Friedhelm und sein Freund Heimo jetzt eine „Allianz“ bilden, ihr klares, eindeutiges Ja zum Aufstellungsbeschluss für diesen Bebauungsplan längst gegeben haben. Und ganz ohne Bedarfsermittlung!

Statt abzuwarten und den Bedarf festzustellen, wurde auf volle Beschleunigung geschaltet. Jetzt wird einigen der Boden zu heiß. Aber zu einem konsequenten Nein kann man sich nicht durchringen. Das Geflügel in der dUH-Nachfolgeorganisation kann vom Hahn nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Also wird versucht, dem Schwur, der finalen Abstimmung, auszuweichen.

Zu dieser jämmerlichen Vorstellung altbekannter Realpolitik im dunkelgrünen Lodenmantel passt auch die scheinrevolutionäre Alternative der „Allierten“, auf dem Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule „maximal 90 Wohneinheiten“ zuzulassen.

Das wären nämlich 33% mehr als im Stadtentwicklungskonzept, das der Rat beschlossen hat, empfohlen werden!