dUH-Nachfolger starten durch

Horst Thiele soll Seerosen pflanzen

Lange haben wir darauf gewartet. Und jetzt sind sie endlich online: Die ersten Anträge der Gruppe, die angetreten ist, zusammenzuführen, zu bündeln, was sich „bürgerlich“ nennt und dabei zu übertünchen, wie spinnefeind man sich war/ist.

Jeder Antrag der dUH-Nachfolgeorganisation für sich genommen ist eine Perle deutscher Prosa, ganz abgesehen von der knallharten Sachpolitik, die dahinter steckt. Ein Antrag hat hildenBLOG aber ganz besonders gefallen, der auf der Homepage der Alliierten unter „Seerosen“ heruntergeladen werden kann:

Der Rat soll beschließen – also nicht irgendein mickriger Ausschuss, sondern möglichst alle Ratsmitglieder vor Publikum und Lokalpresse –, dass der kleine Teich im Holterhöfchen mit Seerosen bepflanzt wird.

Wir machen uns nicht darüber lustig, denn es scheint eine ernste Absicht dahinter zustecken: Offenbar befürchtet der Antragsteller, dass der Teich „umkippt“. Dagegen soll die Bepflanzung mit Seerosen helfen.

In seinem bedeutenden Antrag behauptet der einstmals „freie“ und jetzt gebundene, aber mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitz plus höherer Aufwandsendschädigung bestens abgefundene Friedhelm Burchartz, dass der Umweltausschuss leider nicht beschlossen habe, den kleinen Teich mit Seerosen bepflanzen zu lassen.

Damit sagt er aber nur die halbe Wahrheit, denn sein Vorschlag lag dem Umweltausschuss zur Abstimmung vor. Er wurde niedergestimmt, und zwar unter anderem mit der Stimme der Ausschussvorsitzenden, Angelika Urban, die jetzt mit Friedhelm Burchartz in einer Fraktion sitzt.

Ob sie im Ratsplenum bei ihrem Nein bleiben wird, wenn das Thema noch einmal zur Abstimmung aufgerufen wird? Oder wird sie dann nicht mehr ihrer (politischen) Meinung) sein? Sie hat die Wahl, die „Allianz“ entweder als Geflügel vorzuführen oder umzufallen.

Abgelehnt wurde die Bepflanzung mit Seerosen übrigens auch von SPD, CDU und FDP.

Und noch einer darf sich auf eine echte Herausforderung freuen: Bürgermeister Horst Thiele, den die dUH-Nachfolgeorganisation zum Gärtner machen will. Denn in ihrem Antrag steht klar und unmissverständlich:

Der Bürgermeister wird beauftragt, die stellenweise Bepflanzung des kleinen Teichs mit Seerosen und anderen Wasserpflanzen während der nächsten pflanzlichen und tierischen Ruhephase zur Verhinderung einer drohenden Eutrophierung vorzunehmen.“

Horst Thiele bleibt da kein Spielraum mehr. Er könnte diesen Auftrag nicht delegieren. Und zu dieser echt pfiffigen Formulierung könnte man die dUH-Nachfolger eigentlich beglückwünschen. Wüsste man es nicht besser…

Zwei Fragen schließen sich an:

Wer leiht dem Bürgermeister die Gummistiefel? Darf der Friedhelm Burchartz dann auch mit aufs Bild?