Erst „erzittern“, jetzt „bürgerliche Elite“…

Schulhof-Rhetorik auf Lokus-Niveau

Er ist wieder da. Der tatenarme, aber gedankenvolle Autor, der – in enger Anlehnung an den LTI-Sprachstil –, in den letzten Apriltagen verkündet hatte, vor Ort „könnte sich ein Bündnis etablieren, vor dem die anderen Parteien in Hilden zu Recht erzittern müssten.“ (hildenBLOG hat sich erlaubt, das fehlende Komma einzufügen.)

Die Ohnmacht des zur Untätigkeit Verdammten muss schmerzen. Soviel destruktive Energie, soviel Lust an der Intrige, an der Finte, Täuschung und am Nervenkitzel – und kein Schlachtfeld, auf dem man sich tummeln kann!

Da bleibt dann nur die Flucht in den rhetorischen Größenwahn.

Lange hat er geschwiegen. Jetzt hat er sich nicht mehr beherrschen können. Und „Es“ brach aus ihm heraus, nachdem er die jüngste Verlautbarung der ungekrönten „Königin von Hilden“ gelesen hatte:

Marion I. (Buschmann) hat die CDU-Hilden als „gesundgeschrumpft“ bezeichnet.

Dieses fröhliche Bekenntnis zu einer ganz kleinen CDU hat jetzt den Widerspruch eines politischen Schein-Riesen herausgefordert, der sich der lästigen Polit-Zwerge entledigt zu haben glaubte.

In seiner neuesten Enzyklika beschimpft er die gegenwärtige CDU-Führungsriege als „Schrumpfköpfe“ und stellt sich damit ein Zeugnis der geistigen Unreife aus. Diese Schulhof-Rhetorik auf Lokus-Niveau verschafft ihm eine gewisse Erleichterung.

Danach geht’s ihm etwas besser.

Diese „Schrumpfköpfe“ kontrastiert er mit „einer einstmals geistig führenden bürgerlichen Elite“ – und meint damit offensichtlich die CDU vergangener Jahre und Zeiten.  Wodurch zeichnet sich eine solche „Elite“ aus?

Dem Politikverständnis, das sich in solchen Worten äußert, ist der Ekel vor der Masse, vor dem Plebs, kurz: vor der Demokratie, in der jeder und jede eine Stimme hat, förmlich anzuhören.

Zugleich offenbart sich hier die Sehnsucht nach Zugehörigkeit zu einer so genannten „Elite“, der Hang sich freudig unterzuordnen, sofern die Führung formvollendet in Anzug und Kostüm auftritt.

Dass, was als „bürgerlich“ bezeichnet wird, sich in der Krise auch mit der Gewalt gemein macht, hat die jüngere deutsche Geschichte leider bewiesen. Wessen Alltag profan und ohne „höhere Weihe“ ist, träumt von der Elite.

Und genau so wird dann ja auch gehandelt. Nicht demokratische Diskussionen und Abstimmungen zählen, sondern die Hinterzimmer-Intrige, verbunden mit der Instrumentalisierung und Manipulation anderer.

Und wenn einem dann der Boden zu heiß wird, weil der „Plebs“, die Masse (kurz: die Mitglieder) nicht mehr bereit ist, dem Genie zu folgen, dann wird umgezogen. Zum nächsten Spielplatz, wo die Förmchen der anderen locken.

Mit Verlaub: Hat die CDU in Hilden jemals zu einer „geistig führenden bürgerlichen Elite“ gehört? Wodurch hat sie sich bemerkbar gemacht? Gibt es diese Elite noch? Wer repräsentiert sie?

Einer ganz bestimmt.