Bommermanns Flucht

Nichtöffentlichkeit als (neues) Stilprinzip

Der Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat der dUH-Nachfolger hatte gegenüber der Lokalpresse behauptet, in der Stadtverwaltung könnten „könnten problemlos 30 bis 50 Stellen eingespart werden, ohne dass der Bürger dies merkt.“

Daraufhin hatte die Personalratsvorsitzende der Stadtverwaltung, Claudia Rehag, diesen Vertreter der „Alliierten in einem „Offenen Brief“ als „unsachlich und unseriös“ bezeichnet.

Diesen Vorwurf konnte und wollte der so Angesproche nicht auf sich sitzen lassen und antwortete – ebenfalls in einem „Offenen Brief“ – „obwohl dies nicht der von mir bevorzugten Kommunikationsart entspricht.“

Wer aber jetzt annimmt oder auch nur vermutet, Ralf Bommermann hätte in diesem „Offenen Brief“ die Karten auf den Tisch gelegt und mitgeteilt, wo und in welchen Bereichen der Stadtverwaltung er Stellen abbauen möchte, wird enttäuscht sein.

Bommermanns „Klartext“ liest sich so:

Erstens sei es bedenklich, wenn die Personalratsvorsitzende Verwaltungsbereiche ansprechein denen natürlich alle Stellen benötigt werden.“

Dann folgt der Hinweis:

„Von der Streichung besetzter Stellen war und ist natürlich keine Rede (…).“

Sondern:

„Es geht um die Anbringung von kw-Vermerken bzw. der Nichtbesetzung frei gewordener Stellen.“

Folgen jetzt einige Beispiele, wird es endlich konkret? Wie man’s nimmt:

„Gerne bin ich bereit, Ihnen meine Überlegungen zum Thema ‚Personal‘ offen zu legen; ich bitte aber um Verständnis, dass dies nicht öffentlich geschehen wird.“

Warum nichtöffentlich, wenn die Forderung – 30 bis 50 Stellen zu streichen – öffentlich erhoben worden ist?

Zuviel Transparenz schadet.

Der gewiss un-eitle Kandidat, der seinen „Offenen Brief“ mit der Floskel abschließt – „(…) wenn ich zum Bürgermeister dieser Stadt gewählt werde (…) –, flüchtet sich beim ersten Widerspruch in die Nichtöffentlichkeit.

Na, das kennen wir doch.

Aber warum sollte man ihn dann wählen?

Lesen Sie ungekürzt (Bitte anklicken):
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