Eine Wählerin fragt Bommermann

Offener Brief

Betr. Artikel der RP vom 29.11.2013 zum Thema „Soli bringt Hilden ins Minus“; hier: Ihre Aussage zur Einsparung bei den Personalkosten

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Bommermann,

nachdem Sie wiederholt öffentlich Äußerungen (zuletzt im o.g. Artikel der Rheinischen Post) bezüglich der Einsparung von Personalkosten bei der Stadt Hilden verbreiten, gebe ich dazu eine Stellungnahme ab.

Ihre pauschale Behauptung, ich zitiere „In der Verwaltung könnten problemlos 30 bis 50 Stellen eingespart werden, ohne dass der Bürger diese merkt“ ist unsachlich und unseriös.

Diese Aussage, die im Übrigen durch ständiges Wiederholen nicht besser wird, ist nicht im Geringsten mit Argumenten zu begründen.

Grundsätzlich entspricht die pauschale Streichung besetzter und benötigter Stellen nicht den Grundlagen einer sinnvollen und vorausschauenden Personalplanung. Eingerichtete Stellen berücksichtigen den jeweiligen Arbeitsanfall in Aufgabenbereichen und dessen Erledigung in für ein Dienstleistungsunternehmen für den Bürger vertretbaren Zeiträumen. Hierbei auftretende Veränderungen wurden und werden von der Verwaltung durch Vorschläge zu Stellenstreichungen oder Stellenausweitungen im Stellenplan berücksichtigt.

Sowohl die Vorschläge der eigenen Organisationsabteilung als auch die Vorschläge zu Stelleneinsparungen der vom Rat der Stadt Hilden beauftragten externen Fa. BSL wurden in vertretbaren Rahmen in den letzten Jahren umgesetzt.

Die durch die letzten Personaleinsparungen verursachte zunehmende Arbeitsverdichtung bringt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon heute an ihre Leistungsgrenzen. Weitere Stellenstreichungen sind aus meiner Sicht auch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu verantworten.

Wenn Sie, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Bommermann, in Kenntnis der bisherigen Umsetzung der Vorschläge zur Stelleneinsparung durch die Fa. BSL behaupten es könnten bis zu 50 Stellen gestrichen werden, dann teilen Sie doch den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hilden einmal mit welche Stellen bzw. Aufgabenbereiche Sie meinen.

Sind dies z.B. die Stellen im Bereich der Feuerwehr oder meinen Sie Stellen im Bereich der Erzieherinnen in den Kindertagesstättten und den OGATAs oder Stellen in den Bereichen Bücherei und Musikschule?

Oder meinen Sie Stellen im Bereich des Amtes für Jugend, Schule und Sport oder des Amtes für Soziales und Integration, mit immer neuen komplizierten gesetzlichen Vorgaben und anspruchsvollen Aufgaben natürlich ohne neues Personal?

Vielleicht meinen Sie auch Stelleneinsparungen im Rahmen von erheblichen Kürzungen der Öffnungszeiten oder Auslagerung von Ausgaben. Aber das würde der Bürger sicher merken.

Ohne Serviceverschlechterung und ohne Aufgabenauslagerung ist es aus meiner Sicht nicht möglich weitere Stellen zu streichen.

Benennen Sie Ihre Aussage, bis zu 50 Stellen streichen zu können, doch einmal.

Pauchale „Rundumschläge“ bringen hier sicherlich keinen weiter und führen auch nicht zu einer verantwortungsvollen Aufgabenerledigung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hilden.

Mit freundlichen Grüßen

gez.  Claudia Rehag
Personalratsvorsitzende, Stadtverwaltung Hilden

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„Bommermanns Flucht“ (6. Dezember 2013)