Rächende Kleingeister

Lokaljournalismus als Lumpenmetier

„Im zu Ende gehenden Jahr sind weltweit mehr als doppelt so viele Journalisten entführt worden wie 2012. Ihre Zahl stieg auf 87 im Vergleich zu 38 im Vorjahr. Das geht aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz von ‚Reporter ohne Grenzen‘ hervor. Leicht gesunken ist die Zahl der Journalisten, Blogger und Bürgerjournalisten, die 2013 bei ihrer Arbeit getötet wurden: 71 Journalisten sowie 39 Blogger und Bürgerjournalisten im Vergleich zu 88 Journalisten sowie 47 Bloggern und Bürgerjournalisten im Vorjahr.“

Soweit ein Zitat aus einer Pressemitteilung der international anerkannt Nicht-Regierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ zum Jahreswechsel 2013/14.  „Reporter ohne Grenzen“ hat Beraterstatus beim Europarat, beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen sowie bei der UNESCO.

Die Menschenrechtsorganisation teilt mit, dass seit Jahresbeginn 1 Journalist und 3 Online-Aktivisten/Bürgerjournalisten getötet wurden. Zurzeit sind weltweit 179 Journalisten und 164 Online-Aktivisten in Haft.

Journalist – ein gefährlicher Beruf, der nicht nur Talent, sondern auch Mut erfordert. Und zwar weltweit. Fast weltweit. Außer im Raum Hilden.

Hier haben sich einige „Journalisten“, deren Hofschreiber-Ehrgeiz hildenBLOG wiederholt thematisiert hat, als Ansammlung rächender Kleingeister entlarvt. Diese entblöden sich nicht, eine Wählergemeinschaft dafür durch Nichtbeachtung, Totschweigen zu bestrafen, dass der Herausgeber von hildenBLOG  ihr angehört.

Aktuellstes Beispiel: Der „Bericht“ der „RP“ vom 30. Januar 2014 über eine Ratsresolution zur so genannten „Solidarumlage“.

Die Redaktionsleiterin höchstselbst hat das Abstimmungsverhalten von SPD, CDU, FDP, Grünen und „Allianz“ notiert – hier und da angereichert mit einem Zitat plus Dienstgrad („Bürgermeisterkandidat“),  obwohl die Grünen diesen erst noch wählen werden.

Nur die „Bürgeraktion“ ist nicht erwähnt worden. Wieder einmal. Ein Zufall? Aber klar doch!

Genauso zufällig übrigens wie das zweierlei Maß der Lokalpresse in ihrer Berichterstattung über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Ratsmitglied Dr. Peter Schnatenberg:

Vor fast genau einem Jahr, am 28. Februar 2013, lautete der erste Satz der „RP“:

„Es ist wahrscheinlich, dass die Ermittlungen gegen Peter Schnatenberg von der Bürgeraktion (…)“, 

Und die „WZ“ wusste sogar noch mehr:

 „Peter Schnatenberg (51), Vorsitzender der Bürgeraktion, lässt sein Ratsmandat ruhen (…).“

Ermittlungen“, „Staatsanwaltschaft“ und „Bürgeraktion“ –  diese Assoziationskette sollte offenbar in den Köpfen der Leser entstehen und hängenbleiben.

Dass die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen ein Ratsmitglied nichts mit dessen politischer Betätigung zu tun haben – der Lokalpresse war das zu wenig anrüchig , zu wenig sensationell. Überdies war die Gelegenheit günstig, der „Bürgeraktion“ heimzuzahlen, dass sie der Lokalpresse nicht die Füße leckt.

Und heute, „zwölf Monate danach“ – der ehemalige BA-Vorsitzende hat ein weiteres Mal die Seite  gewechselt – wird die politische Heimat Schnatenbergs nicht im ersten und auch nicht im zweiten Satz eines „RP“-Artikels erwähnt, sondern ganz tief versteckt, begraben im dritten Absatz, als der „‚Allianz‘-Mann“.

Um nicht missverstanden zu werden: hildenBLOG macht die „Allianz für Hilden“ nicht politisch für das haftbar, was eines ihrer Mitglieder privat tut oder unterlassen hat.

Sich jedoch vorzustellen, wie die Lokalpresse berichten und welche Patent-Juristen gegen die „Bürgeraktion“ hetzen würden , wäre beispielsweise deren Vorsitzender im Visier der Staatsanwaltschaft, bedarf keiner blühenden Fantasie.

In manchen Teilen der Welt riskieren Journalisten ihre Gesundheit und sogar ihr Leben. In Hilden gefallen sich „Journalisten“ in der Rolle als rächende Kleingeister.