Sieben starke Gegenargumente

Zur Bebauung des Geländes der Albert-Schweitzer-Schule

1. Die im Flächenutzungsplan festgesetzte Grünfläche von 14.000 qm soll – das wird jetzt auch zugegeben – zur Hälfte geopfert, versiegelt und als Wohnbaufläche vermarktet, also ausverkauft werden. In unserem dichtbesiedelten Hilden mit einem Mangel an Freiflächen verringert ein solcher Verkauf das Gemeinwohl.

Die größere, bisherige Grünfläche sollte verbleiben und dazu genutzt werden, den Spielplatz in Richtung der Kunibertstraße zu verschieben und zu vergrößern, was Raum schafft für notwendige Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes des Baches. Auch bessere Spielmöglichkeiten für die Kinder sind so zu realisieren.

2. Durch den geplanten Abriss der intakten Schulgebäude, mit Werten von weit mehr als 2 MIO EURO – entsprechend den Buchwerten – würde gemeinschaftliches Vermögen ohne Not vernichtet. Möglich wäre eine gutachterlich neutrale Überprüfung der Bürgervorschläge zur Weiternutzung z.B. als Mehrgenerationenhaus mit Barrierefreiheit.

Damit werden zudem hohe Abbruchkosten zur Beseitigung des dort verhandenen Bunkers vermieden. Dies ist weder im Architektenwettbewerb noch in anderer Art fachmännisch berücksichtigt worden; vielmehr wird in den neuerlichen Unterlagen versucht, die Werte niedriger darstellen.

3. Es sollen mehr als 40 Bäume fallen. Damit würde städtisches Naturvermögen vernichtet und dem Gebiet würde der grüne Charakter unwiederbringlich genommen. Weil lediglich wenige Bäume zum vorläufigen Erhalt dargestellt sind und deren Überleben bei Bautätigkeit auf Dauer nicht gesichert ist, wird eine Neuplanung angeregt – unter Berücksichtigung der Nachnutzung der vorhandenen intakten Gebäude und damit der Vorschläge und Wünsche der Bürger/innen und mit Erhalt der meisten Bäume.

4. Die vorgestellte, teure Verkehrserschließung erzeugte schon in der Bürgeranhörung Unverständnis und massiven Protest. Die bestehende, ohne weitere Kosten zur Verfügung stehende Erschließung sollte für eine kostengünstige, vernünftige, lockere Bebauung genutzt und ergänzt werden.

Durch das überzogene Projekt der Stadt Hilden drohende Erschließungskosten und Folgekosten sollten vermieden werden und damit wäre auch die Verkehrssituation entschärft. Schon die Gutachter des „Strategischen Stadtentwicklungskonzeptes“ hielten weniger als die Hälfte der jetzt geplanten Wohnungen hier für verträglich, nämlich lediglich 65 Wohneinheiten.

5. Entsprechend der demografisch sinkenden Bevölkerungszahlen und der zu erhaltenen Freiflächen ist zunächst der Flächennutzungsplan für Hilden komplett zu überarbeiten. Erst dann können und dürfen bedarfsgerecht und unter Berücksichtigung der zu erhaltenden Frei-und Gemeinbedarfsflächen noch benötigte Bebauungspläne weiter verfolgt und den Entscheidungsgremien vorgelegt werden.

6. Im Gelände selbst und darum ist kein ausreichender Parkraum für die vielen Wohneinheiten einplanbar. Dabei ist beabsichtigt, Anwohner der umliegenden Straßen beim Um-und Ausbau ihrer Straßen zum Mitzahlen heranzuziehen, um das Planungs -und Verkehrschaos zu mindern.

7. Die Untersuchung zu den dort lebenden Tieren wurde nicht gründlich durchgeführt. Das vom Gutachter nicht entdeckte Baumloch ist z. B. ein Beleg dafür. Es geht aber nicht nur um die dort nachgewiesenen Fledermäuse und deren Heim-, Ruhe-und Nahrungsmöglichkeiten. Auch die in diesem Gelände heute zahlreich vorkommenden Vogelarten bieten jetzt ein gutes Stück Lebensqualität.

Diese Qualität würde mit der geplanten, übermäßigen Bebauung unwiederbringbar zerstört und die Wohn-und Lebensqualität würde damit sinken.