Vom „Bahnhof Hilden“ über die „Depesche“ zur „Depeche“…

Alle Jahre wieder: Neue Weiche, alte Geleise

Gäbe es nicht die rührige Tagespresse, würden wir von gastronomischen Tiefdruckgebieten über Hilden nichts erfahren.

Erst eine Jubelmeldung wie die in der „RP“ vom 2. August 2014 „Neue Pächter stellen Weichen im Alten Bahnhof neu“, die in der gleichgeschalteten „WZ“ mit der Überschrift „Bahnhof: Kulinarik trifft Kultur“ versehen wurde, hat darauf aufmerksam gemacht, dass im Bahnhofsrestaurant seit Wiedereröffnung im Sommer 2009 ein weiterer Pächterwechsel stattgefunden hat.

hildenBLOG kann sich an mindestens drei Pächter erinnern.

den nunmehr dritten Pächter

Ende August 2011 schloss das Restaurant „nach nur zwei Jahren im sanierten Gründerzeit-Bahnhof“ erstmals. Doch schon wenige Tage später berichtete die „RP“ über „Interesse an Bahnhofslokal“ und zitierte den Stadtwerke-Geschäftsführer mit der Aussage: „Wir wollen langfristige, vernünftige Konzepte sehen.“

Die lagen offenbar spätestens Mitte Oktober 2011 auf dem Tisch, denn die „RP-Hilden“ hatte getitelt: „Bahnhofsallee blüht auf“. Und dann konnte man unter anderem diese frohe Botschaft lesen:

„Nur knapp zwei Monate nach der Schließung des Bahnhofsrestaurants haben die Stadtwerke Hilden einen neuen Pächter gefunden, bestätigte Pressesprecherin Sabine Müller. (…) Es habe mehrere gute Bewerber gegeben, sagte Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller: „Das Konzept (…) hat uns überzeugt.“

Nun ist auch dieser Pächter mitsamt Konzept längst Gastronomie-Geschichte. Ein neuer Versuch wird gestartet. Jetzt soll „demnächst mehr Kultur geboten werden.“

Wird aus dem alten Bahnhof doch noch so etwas wie ein „Kulturbahnhof“? Also genau das, wogegen sich SPD-geführte Stadtverwaltung und Ratsmehrheit jahrelang gewehrt hatten?

Anträge über Anträge mit Vorschlägen und Anregungen zum Erwerb des Bahnhofs durch Stadt oder stadteigene Gesellschaften mit dem Ziel, daraus einen „Kulturbahnhof“ für alle zu machen, waren ja im Papierkorb des Rates gelandet.

Und mit der fast kompletten Entkernung des alten Gebäudes wurde dafür gesorgt, dass bestenfalls Räumlichkeiten für das Jahrestreffen eines James-Last-Fanclubs bereitgestellt werden könnten. Alles andere wäre ja auch von übel…

Das Bahnhofsgebäude ist nicht nur von Grund auf saniert, sondern verändert worden. Es wurden Räume „vernichtet“, die beispielsweise eine Club-Atmosphäre hätten verbreiten und zu kleineren Konzerten einladen können.

Das war nicht gewollt – weder vom Rathaus noch von der Ratsmehrheit.

Jetzt versucht sich also der mittlerweile dritte Pächter an den Restaurant-Räumen. Kontinuität gibt es nicht. Stammgäste können sich so nicht finden.

Und wer die Pächterwechsel von außen betrachtet, der wird abwarten, ob sich das neue Konzept durchsetzt.

Ob die Neuen mehr als zwei Jahre durchhalten? Und welches Konzept kommt danach?

Lesen Sie auch (Bitte anklicken!):

„Bahnhof: Kulinarik trifft Kultur“  (WZ. 3. August 2014)
„Bahnhofsallee blüht auf“ (RP, 20. Oktober 2011)
„Interesse an Bahnhofslokal“ (RP, 22. August 2011)
„Das Restaurant im Bahnhof schließt zum Monatsende“ (10. August 2011)