Grüner Baumschutz?

Eine Leistungsschau – Teil 1

hildenBLOG hat das einmütige, größtenteils scheinheilige Nein aller Ratsfraktionen zu einem Bürgerantrag auf Fällung einer Birke bereits kommentiert.

Besonders dabei unehrlich sind Hildens Grüne, die immer wieder versuchen, ihre negative ökologische Leistungsbilanz während der Jahre mit rosa-grüner Ratsmehrheit (1994 bis 1999) durch flammende Bekenntnisse zum Baumschutz vergessen zu machen.

Bekenntnisse, die sie weder in einen Konflikt mit der Rathaus-SPD noch mit einem Investor bringen können.

Werfen wir einmal einen ersten Blick zurück:

Das war 1995. Trotz rot-grüner Ratsmehrheit folgte dann die Fällung eines ganzen Waldes am Menzelweg (vgl. RP, 7.7.1995) und das aus ökologischer Sicht bedenkliche Baugebiet „Bibelskirch“ wurde erschlossen.

Und das Grünflächenamt konzentrierte sich unter Rosa-Grün in Hilden – trotz Baumschutzsatzung – auf die aktive Sägehilfe sowie auf die Aktualisierung der Verlustliste:

Ende November 1996 waren im Bereich des Bauvorhabens „Neumarkt/Ecke Berliner Straße“ drei nach Baumschutzsatzung geschützte Bäume als „gefällt“ registriert worden; im Bereich Berliner Straße/Marie-Colinet-Straße waren zwei geschützte Bäume „nur“ geschädigt worden.

Dem Stadtentwicklungsausschuss gestand das „Grün“flächenamt dann einen Monat später, in der Dezembersitzung 1996, im Bereich Hofstraße/Klotzstraße eine Genehmigung zur Fällung von 9 unter die Baumschutzsatzung fallenden Bäumen erteilt zu haben…

Das Fachamt gab damals unumwunden zu:

Da einer der inzwischen gefällten Bäume (Ahorn) im Bebauungsplan Nr. 67 festgeschrieben war, steht die somit getroffene Entscheidung offensichtlich im Widerspruch zu den Festsetzungen des Bebauungsplans.“

Der Ausschuss – und mit ihm und in ihm die Bündnisgrünen, die damals in Hilden Koalitionspartner der SPD gewesen waren – nahmen das zur Kenntnis. Nichts weiter.

Nicht einmal eine Rüge oder eine Missbilligung wurde beschlossen.

Vorsprochen hatten die Grünen damals:

Bäume, so Bartel, müßten wie Denkmäler behandelt werden.“ (RP, 7.7.1995).