CDU findet: So kuschelig war die DDR

Eine „Schwalbe“ zum Tag der Deutschen Einheit

„Es ist gut, dass wir alle heute viel souveräner mit der DDR-Vergangenheit umgehen.“ Findet Hildens CDU.

Denn für die Ostdeutschen gehöre die DDR-Zeit zu ihrer Lebensgeschichte, die man ihnen nicht nehmen könne. (Man kann sie jedoch ostdeutschen Zeitgenossen mit dem „falschen“ Parteibuch zum Vorwurf machen.)

Um zu dieser Einsicht zu gelangen, hat die CDU als Partei fast ein Vierteljahrhundert nach der „Wende“ des Jahres 1989 benötigt.

Damals wurden sämtliche Blockflöten der Ost-CDU, die Seite an Seite mit der SED die DDR in Grund und Boden gewirtschaftet hatten, durch freundliche Übernahme in die West-CDU chemisch gereinigt.

Das waren und sind die Guten. Wer sich während und nach der Wende in die Arme der CDU flüchtete, hat seitdem eine weiße Weste.

Und so eine war und ist beispielweise Angela Merkel, die als FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda vieles gelernt hat, das ihr auch heute noch im Berufsleben weiterhilft.

Oder der Joachim Gauck, der in den Vor-Wendetagen vom sicheren Platz aus hinter der Gardine abwartete, wie es ausgehen würde.

Und „natürlich gab es auf vielen wissenschaftlichen, technischen, sportlichen und sogar gesellschaftlichen Gebieten so manche große Leistungen.“

So jubelt nicht etwa Egon Krenz oder Margot Honecker, sondern – man reibt sich verwundert die Augen – Hildens CDU. Die Generation unserer Großeltern wusste Ähnliches über eine zwölfjährige Diktatur zu berichten.

Es war ja nicht alles schlecht unter „Erich“.

Die CDU Hilden ist „stolz“, zu ihrer Feier zum Tag der deutschen Einheit, am 3. Oktober 2014, „in diesem Jahr mit Joachim Scheibe einen Zeitzeugen in Hilden begrüßen dürfen, der als Chefkonstrukteur der legendären Schwalbe Motorroller für eine dieser technischen Leistungen, die auch heute noch begeistern, steht.“

Was auch heute noch begeistert, ist die wertfreie Technik. Die macht auch die DDR so kuschelig, dass jeder Widerstand gegen diese Staats- und Gesellschaftsordnung im Rückblick als Privatmarotte erscheint.

Offenbar hat man jetzt auch bei der CDU-Hilden genug von protestantischen Pfarrern mit und ohne Rauschebart, von „Nörglern“ und „Miesmachern“ aus der ehemaligen DDR.

Wenn die AfD in Ostdeutschland mit DDR-Nostalgie erfolgreich auf Stimmenfang geht, dann will auch Hildens CDU mit dem Zeitgeist marschieren und sich an die guten Zeiten der DDR erinnern.

So kuschelig, versehen mit dem Duft der knatternden Schwalbe-Roller und Trabbis, war es in der DDR.

Schade, dass es vorbei ist!?

Was wäre es der DDR geworden, wenn es dort mehr Schwalbe-Roller und mehr Trabbis gegeben hätte?