Endlich Klarheit

Doppelspiel beendet

Ein Kommentar

Die in gewohnt hölzernem Stil abgefasste Pressemitteilung der politischen Rückversicherungsanstalt „Allianz für Hilden“ hat den Spekulationen ein Ende gemacht. Wer steckt dahinter? Wer geht mit? Und wer nicht?

Mit den vier Noch-BA-Ratsmitgliedern war insgeheim gerechnet worden, ungeachtet der Tatsache, dass Birgit Behner, der der „Allianz“-Vertriebschef das Amt der Fraktionsgeschäftsführerin versprochen hatte und dass Dr. Peter Schnatenberg, der sein Ratsmandat ja ruhen lassen wollte, noch Anfang Juni 2013 in der Mitgliederversammlung der „Bürgeraktion“ für die eigenständige Kandidatur der BA zur Kommunalwahl 2014 gestimmt hatten.

Wer soviel Doppelmoral und Dreistigkeit aufbringt, mag bei der „Allianz“ seine politische Heimat suchen.

Der Zusammenschluss von zwölf Ratsmitgliedern ist noch weit entfernt von den 23 Sitzen, die intern für 2014 als Parole ausgegeben worden sind, um in Hilden „durchregieren“ zu können.

Und man darf gespannt sein, wozu die Mischung aus Auslaufmodellen, Rentnern und Wanderern zwischen politischen Welten bis zur Wahl in der Lage sein wird. Mit dabei auch eine Person, die sich bester Gesundheit erfreut, aber politisch ein „Dead man walking“ ist, mit der Staatsanwaltschaft im Nacken.

„Sammlungsappell“ und jüngste Pressemitteilung der „Nationalen Front“ haben das wirklich Neue noch nicht erkennen lassen. Möglicherweise soll die Tatsache, dass sich jetzt eine Reclam-CDU in Gründung befindet, als Alleinstellungsmerkmal ausreichen.

Mit 12 Sitzen könnte die „Allianz“ an der Seite der SPD (13 Sitze) eine Mehrheit bilden. Die Haushaltsberatungen im Februar 2014 werden es zeigen. Wer dann kann Profil besitzt, wird es bei der anschließenden Wahl schwer haben.

BA-intern könnte der Abgang der „Doppelagenten“ als Befreiung empfunden werden. Zu lange schon war man einer Situation ausgesetzt, die immer unerträglicher wurde. Worte und Taten einiger Ratsmitglieder passten nicht mehr zueinander. Und wie man hört, soll Dr. Christina Krasemann-Sharma zuletzt den an sie herangetragenen Wunsch zu einem Gespräch brüsk zurückgewiesen haben.

Was wird folgen?

Zu erwarten ist, dass jetzt noch mindestens ein Nachruf auf die „Bürgeraktion“ in hildenNET erscheinen wird. Zu erwarten ist auch, dass nunmehr versucht werden wird, die BA von außen anzuschießen. Denn die „Bürgeraktion“ besetzt seit 1999 das Feld, auf dem die „Nationale Front“ sich erst noch etablieren muss.

Irgendwann wird es einigen Neu-Alliierten dämmern, dass es in diesem Verbund gar nicht soviele Ringe zu verteilen gibt. Manche, die gern im Doppelpack aufgetreten sind, werden nicht mehr den Fraktionsvorsitz für sich beanspruchen können. Wer vorgestern noch seine Eigenständigkeit betonte, hat sie gestern aufgegeben, um dem großen Vorsitzenden zu folgen.

Nicht nur im Sport gilt: Auch durch Abgänge kann man sich verstärken.

Jetzt sind die Masken gefallen. Einige Biedermanner  und -frauen haben sich als Falschspieler enttarnt und werben jetzt um Vertrauen.

Na, das wird ja ein heißer Kommunalwahlkampf werden!