Hildener Winterfauna

Heute: Der Hildener Goldhamster („Mesocricetus hildanus“)

Der Hildener Goldhamster oder „Mesocricetus hildanus“ ist ein tagesfauler Einzelgänger. Er neigt zu Beißattacken und liebt den Angriff durch Flucht.

Das Fell dieses Goldhamsters ist auf der Oberseite leuchtend rotbraun, die Rückenmitte ist etwas dunkler. Unterhalb der Ohren befinden sich Tasthaare, die sich in der Winterzeit gelegentlich zu einem veritablen Bart ( „Knebelbart“) auswachsen. Der Bauch ist sehr ausgeprägt.

Der Hildener Goldhamster liebt schlammigen, sumpfigen Untergrund. Dort legt er einen Erdbau mit zahllosen Ausgängen, einer Nestkammer (im Volksmund: „Goldshop“) und mehreren davon abzweigenden Tunneln an, die auch als Vorratskammer (im Volksmund: „Fraktionsgeschäftsstelle“) dienen können.

Die Hildener Art des Goldhamsters ist ein sogenannter „Aasfresser“. Gelegentlich besteht seine Nahrung auch aus grünen Pflanzenteilen, Schwarzkohl, brauner Erde, faulen Früchten und Eintagsfliegen. Weitere Angaben zur Lebensweise dieser Art sind nicht mitteilbar.

Mesocricetus hildanus

Nach Beobachtungen von aufmerksamen Zeitgenossen mit gutem Erinnerungsvermögen hält der „Mesocricetus hildanus“ von März bis Oktober einen tiefen Dauerschlaf, um anschließend – zwischen dem 11. November und bis Februar/März – eine hektische Nacht- Aktivität zu entfalten; gelegentlich ist er aber auch tagesaktiv.

Hamster sind in der Regel sehr saubere, reinliche Tiere. Sie wissen, was sich gehört und wie sie es sich auf Kosten anderer Säugetiere beschaffen können.

Der Goldhamster orientiert sich dabei hauptsächlich über sein hervorragendes Gespür für neue Nahrungsquellen und hinterlässt dabei gelegentlich eine Schleimspur. Hat er sich auf Kosten anderer sattgefressen, zerstört er deren Lebensraum.

Goldhamster können zwar gut in die Höhe klettern, jedoch verlieren die kleinen Nager schnell die Übersicht und das Gleichgewicht. Auch sind sie beim Herunterklettern weniger geschickt, fallen deshalb oft hin und bedürfen dann eines neuen Lebensraums.

Die Käfighaltung eines „Mesocricetus hildanus“ ist möglich. Dabei sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass das Heim für den einzelgängerischen Goldhamster eine sehr große Grundfläche hat, auf der er sich austoben kann.

Gelegentliche Anerkennung in Form von Streicheleinheiten, Beifallklatschen und höheren Futterrationen erhöhen die Überlebenserwartung dieses possierlichen Nagers, der diese Aufmerksamkeiten durch das eine oder andere Kunststück („macht Männchen“) belohnt.

Eine Beschreibung des Hildener Goldhamsters wurde erstmals im Jahr 1714 publiziert, durch Friedhelmus Burchartius und Angelus Urbanus in ihrer „Naturgeschichte von Hilden, enthaltend eine Beschreibung der Stadt, und der vornehmsten Naturerzeugnisse in ihrer Nachbarschaft, zugleich mit einer Nachricht von dem Himmelsstriche, den Einwohnern, und ihren Krankheiten, insbesondere des Wechselfiebers“.