Zwangsarbeiter in Hilden

Eine kleine Erinnerung und Korrektur

Während des Zweiten Weltkriegs wurden über 3.000 Zwangsarbeiter/innen nach Hilden verschleppt.

Am 13. Dezember 2000 befasste der Stadtrat sich unter anderem mit der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Dazu hatte der damalige Bürgermeister Scheib ein Konzept „Ehemalige Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Hilden“ vorgelegt.

Der Bürgermeister hatte vorgeschlagen, aus der Stadtkasse 100.000 DM zur Gewährung humanitärer Hilfen an ehemalige Zwangsarbeiter/innen bereitzustellen. Darüber hinaus sollten 10.000 DM zu wissenschaftlichen Aufarbeitung und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Zwangsarbeit in Hilden“ bewilligt werden.

Es war nicht gelungen, hierzu zwischen den Fraktionen (CDU, SPD, FDP, dUH, Grüne und BA) im Ältestenrat eine Einigung zu erzielen.

Es blieb Werner Horzella (damals dUH, heute „Allianz für Hilden“) vorbehalten, sich hinter dem Stiftungsfonds der deutschen Wirtschaft zu verstecken und mit einemErgänzungsantrag“ ausdrücklich die Forderung zu verbinden, die Stadt sollte „keine eigenen Maßnahmen“ ergreifen.

Über dieser Antrag wollten dUH nicht offen abstimmen lassen; sie flüchteten sich in die Nichtöffentlichkeit. Und unterlagen.

Anschließend folgte der Rat mit einer „bunten Mehrheit“ – bestehend aus SPD, FDP, Bürgeraktion und den Grünen – denkbar knapp mit 26 Ja-Stimmen, bei 25-Nein-Stimmen und 1 Enthaltung dem von Bürgermeister Scheib unterbreiteten Beschlussvorschlag.

Diese knappe Mehrheit stellte wahrlich kein Ruhmesblatt für die demokratische Kultur unserer Stadt dar!

In den achtziger Jahren, angeregt durch die damaligen „Grünen“, befasste der Rat sich mehrmals mit dem Antrag, ehemalige, namentlich bekannte Zwangsarbeiter aus der damaligen Sowjetunion nach Hilden einzuladen.

Dieser Vorschlag fand im Rat der Stadt keine Mehrheit.

Und es waren leider nur die damaligen „Grünen“, die in den achtziger Jahren mehrmals angeregt hatten, die Gräber ehemaliger Zwangsarbeiter/innen auf dem Hauptfriedhof vom Unkraut zu befreien. Nur die „Grünen“ legten Blumen auf diese Gräber, während CDU und SPD sich beim sogenannten„Volkstrauertag“ tummelten.

Lesen Sie auch:
„Ohne jeden Hass – Briefe von Zwangsarbeitern“ (RP, 28. Januar 2015)