Keine Meinung zum Kinder- und Jugendförderplan

Vier Ratsfraktionen schweigen

In der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 11. Dezember 2014 wurde der Entwurf des Hildener Kinder- und Jugendförderplanes für die Jahre 2015 bis 2020 vorgelegt.

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses wurden gebeten, eventuelle Änderungs- und Ergänzungswünsche, Anregungen und Hinweise möglichst bis zum 15.01.2015 mitzuteilen, damit eine entsprechende Aufbereitung für die Beratung in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses erfolgen könnte.

Von dieser Möglichkeit haben nur drei der sieben Ratsfraktionen Gebrauch gemacht: SPD, die Grünen und die BA durch eine in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses vorgetragenen Stellungnahme

CDU, FDP, „Allianz“ und AfD haben zum Kinder- und Jugendförderplan offenbar keinen eigen substanziellen Beitrag geleistet! Vier der sieben Ratsfraktionen haben den Kindern und Jugendlichen in Hilden nichts zu sagen!

Die drei Fraktionen, die sich mit dem Entwurf des Kinder- und Jugendförderplans auseinandergesetzt haben, werden vom Rathaus auffallend ungleich behandelt:

Während die Stadtverwaltung auf SPD und die Grünen in einer Stellungnahme ausführlich eingeht, hat sie die BA mit einem Gespräch abgespeist. Denn mit keinem Wort geht das Rathaus in der Sitzungsvorlage auf die Anregungen und Kritikpunkte der BA ein!

Diese Ungleichbehandlung fällt auf. Sie fällt insbesondere deshalb auf, weil die Antwort des Rathauses auf die Grünen, deren Stellungnahme gerade einmal sechs Sätze umfasst, mehr als zwei Seiten füllt.

Das ist gewiss keine Absicht. Möglicherweise nur ein Büroversehen.

Nebenbei bemerkt: SPD und die Grünen reichten ihre Stellungnahme nach Überschreiten der „deadline“ ein.

Die Grünen haben sich mit der Formulierung, der Entwurf des Kinder- und Jugendförderplans werde „von unserer Fraktion sehr positiv aufgenommen“ die Würdigung durch eine Antwort aus dem Rathaus ja auch verdient.

Übrigens: Die 2013 durchgeführte Schülerbefragung ergab, dass die Kinder und Jugendlichen im Hildener Westen mehr Zeit als der Durchschnitt im Trampolino, auf der Kartbahn und auf dem BMX-Platz verbringen.

Im Hildener Westen gibt es kein Jugendzentrum.

Danach befragt, wo ein Jugendzentrum liegen sollte, sprachen sich die Kinder und Jugendlichen des Westens deutlicher für die Stadtmitte aus als für den eigenen Stadtteil:

Darauf hat die Stadt ja konsequent reagiert: Durch die ersatzlose Schließung des „Jueck“.

Jetzt gibt es weder in der Stadtmitte noch im Hildener Westen ein Jugendzentrum.

Seit der Schließung des „Jueck“ werden nur noch 115 Wochenstunden „Offene Tür“ in Einrichtungen angeboten. 2010 waren es noch 125 Wochenstunden.

Ende 2011 wurde das „Jueck“ geschlossen. Damit existiert für den Innenstadtbereich kein öffentlich gefördertes Jugendzentrum mehr.

Alles bleibt gut!