Sorge um große und kleine, junge und alte Patienten

Schließung von Notfallpraxen im Südkreis zu stoppen?

Aus einer Pressemitteilung

Mit großer Sorge verfolgen die Bürgermeister im Südkreis Mettmann die von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein beabsichtigte Schließung von ärztlichen Notdienststellen und Notfallpraxen.

Massiv betroffen wären von einer solchen Maßnahme und den Konsequenzen insbesondere auch die Städte Langenfeld, Hilden und Monheim am Rhein.

In einem gemeinsamen Schreiben mit seinen beiden Amtskollegen Frank Schneider und Birgit Alkenings hat sich Bürgermeister Daniel Zimmermann an den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Dr. Peter Potthoff, gewandt.

Darin werfen die drei Stadtoberhäupter der Vereinigung vor, mit dem geplanten Aus für den ärztlichen Notdienst in Langenfeld, einen Schritt zurück in die Steinzeit vorzubereiten und bringen vereint die dringliche Bitte und Aufforderung an, von diesen Plänen im Interesse zahlreicher betroffener Bürgerinnen und Bürger Abstand zu nehmen.

Nächste Kinder-Notfallpraxis soll in Wuppertal sein

Die Menschen befürchten aus Sicht der drei Bürgermeister völlig zu Recht, das bei der Realisierung dieser Pläne außerhalb der Praxiszeiten und an den Wochenenden künftig keine ausreichende und wohnortnahe ärztliche Versorgung mehr zu erhalten sei.

Gleiches gelte auch für die offenbar vorgesehene Schließung der kinderärztlichen Notfallpraxen im Kreis Mettmann mit dem Ziel, dass die Eltern in Zukunft mit ihren Kindern eine Notfallpraxis in Wuppertal-Barmen aufsuchen sollen. Dies sei angesichts der Entfernungen und der Anreise mit kranken Kindern unzumutbar, betonten Zimmermann, Schneider und Alkenings.

Das vorskizzierte Szenario für die großen Patienten ist nicht viel besser: Im Falle des Wegfalls der Notdienstpraxis in Langenfeld, neben dem Richrather Krankenhaus St. Martinus, müssten die Langenfelder und Monheimer Patienten künftig auf die Notfallpraxis in Hilden ausweichen.

„Kaum zumutbar“ nennen das die Bürgermeister der betroffenen Städte in ihrem Schreiben. „Die Monheimer Patienten müssten dann nicht mehr nur bis nach Langenfeld, sondern sogar noch weiter, bis nach Hilden.“

Es sei zudem auch ist nicht davon auszugehen, dass alle betroffenen Menschen über ein Auto verfügten. Sie seien auf Bus und Bahn angewiesen – was unter Umständen erhebliche Verzögerungen bei der ärztlichen Behandlung zur Folge hätte.

Mit Blick auf den demografischen Wandel sei das Vorhabenebenfalls ebenfalls mehr als kontraproduktiv zu bewerten. Nicht nur, dass die zunehmende Zahl älterer Menschen weniger mobil sei und eine wohnortnahe Versorgung damit immer wichtiger werde, auch werde der Bedarf an medizinischer Versorgung im Alter zunehmend steigen, erinnerten Zimmermann und seine Amtskollegen.

Mit ihrem Schreiben entsprachen Birgit Alkenings, Frank Schneider und Daniel Zimmermann auch der kollektiven Bitte aus den Reihen der Kinder- und Jugendärzte in ihren Städten, sie beim Protest gegen die Schließungspläne zu unterstützen.

Alle Ärzte hatten sich gemeinsam sehr besorgt um das zukünftige Wohl der Kinder in Hilden, Langenfeld und Monheim am Rhein hinsichtlich der Notfallversorgung geäußert.