Zur „Mär des knappen bezahlbaren Wohnraums in Hilden…“

Ein Standpunkt des Vorsitzenden der „Allianz für Hilden“

Vorbehaltlos wird in Hilden von verschieden etablierten Parteien kolportiert und regelmäßig über die Presse wiedergegeben, der bezahlbare Wohnraum in Hilden sei knapp.

Wer hingegen mit offenen Augen durch Hilden geht, sieht an allen Ecken und Enden Leerstand. Mehrere Hundert Wohnung sollen in Hilden leer stehen. Sicherlich liegen der Stadtverwaltung genauere Angaben vor.

Am 16.04.2015 waren jedenfalls alleine über das Internetportal immoscout24.de 117 Mietwohnungen angeboten.

Welche „Schätze“ mögen da noch in den lokalen Anzeigenblättern verborgen sein. Aber sind diese Angebote bezahlbar?

Erlaubt man sich, die völlig überteuerten Mietangebote einiger Neubauvorhaben herauszunehmen verbleibt am Stichtag ein unmittelbar verfügbares Angebot von über 100 Wohnungen, die zu einem Mietzins von deutlich unter EUR 8,00 – und damit unter dem Mietzins für neuen öffentlich geförderten Wohnungsbau – zu haben sind.

Dort liegt in etwa übrigens der Durchschnitt für die Wiedervermietung von vorhandenem Wohnungsbestand in Hilden!

Warum wird nun von verschiedenen Fraktionen zusätzlicher bezahlbarer Wohnungsbau – also Neubau – gefordert, dessen Mietzins mindestens bei EUR 8,50 liegen wird und der dazu die Gemeinde finanziell belastet?

Ist der vorhandene Wohnungsbestand nicht mehr gut genug?

Muss bezahlbarer Wohnraum unbedingt „neu“ sein?

Ist beispielsweise eine leerstehende 4 Zimmer Wohnung mit Balkon in der Nähe des Elbsees mit 99qm zu EURO 640 nicht familiengerecht und bezahlbar?

Der vorhandene Wohnraum unserer Stadt wird nicht ausgeschöpft.

Trotzdem wird auf Kosten des Bürgers munter weiter am Bedarf vorbei geplant und CDU, SPD und GRÜNE brüsten sich damit, dass sie beispielsweise auf dem ehem. Albert- Schweitzer-Gelände 30% neuen sozialen Wohnungsbestand schaffen wollen.

Für wen? Für die Interessenten, die heute schon günstig wohnen, sich aber verbessern können!?

So wächst der Leerstand in unserer Stadt und macht demnächst ganze Stadtteile mit Bestandsbau unattraktiv!

Damit kein Raum für Missverständnisse bleibt: Auch die ALLIANZ für Hilden will  bezahlbaren Wohnraum!

Aber bevor neue Sozialwohnungen geschaffen werden, muss dafür Sorge getragen werden, dass die vorhandenen Bestandwohnungen ausgeschöpft werden – nötigenfalls mit Hilfe der Gewährung von einkommensabhängig variablem Wohngeld.

So entstehen auch keine langfristigen Fehlbelegungen von sozial geförderten Wohnungen nach Einkommensverbesserungen ehemals Bedürftiger.

Hilden ist eine der dicht besiedeltsten Städte in Deutschland und verfügt über keine Grundstücksreserven.

Daher darf Hilden es sich nicht leisten, die geringe vorhandene Fläche weiter mit Wohnungsbau zu verdichten und die letzten Grünflächen zu betonieren, bevor die vorhandenen Leerstände nicht genutzt sind.