Spießbürgerliche Anteilnahme

AfD-Themen in Lila

Wer denkt bei Flüchtlingen zuerst an: Krankheiten, Kontrollen, Sicherheit, Sauberkeit und Personal (vor allem „nachts“)?

Wer macht sich zum Sprachrohr derjenigen, die selbstverständlich „nichts“ gegen Hilfe für Menschen in Not haben, die aber finden, dass „irgendwo“ auch mal eine „Grenze „sein muss, spätestens vor dem Eigenheim?

Die AfD? – Nein, aber zum Beispiel diese hier, denen nach wochenlangem Schweigen zum Haushalt der Stadt zwar nichts mehr einfällt, die aber jetzt die  AfD gleichsam auf der Überholspur hinter sich lassen wollen:

Zur Einrichtung der Erstunterkunft für Flüchtlinge in der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule hat die „Bürgeraktion Hilden“ folgende Fragen an die Bürgermeisterin gerichtet:

  1. Gibt es bei Ankunft der Flüchtlinge einen medizinischen Check? Wenn ja: In welchem Zeitraum nach der Ankunft findet eine ärztliche Untersuchung statt und wer führt sie verantwortlich durch?
  2. Wie wird die weitergehende Gesundheitspflege der Flüchtlinge sichergestellt? Gibt es Kooperationen mit ortsansässigen Ärzten und Apotheken?
  3. Gibt es Auflagen und Kontrollen vom Ordnungsamt und/oder dem Gesundheitsamt? Wenn ja: In welchen Intervallen finden sie statt?
  4. Der Betrieb der Erstunterkunft wird in Kooperation mit den Johannitern geführt. Gibt es einen Personalschlüssel, der sich an der Anzahl der Flüchtlinge orientiert? Wie hoch ist der Personalschlüssel tagsüber, wie hoch nachts?
  5. Wer ist für die Reinigung der Räumlichkeiten und sanitären Anlagen verantwortlich?
  6. Welches Konzept liegt zugrunde, um die Sicherheit der Bewohner von außen wie auch intern zu gewährleisten?
  7. Gibt es einen Notfallplan, zum Beispiel bei einem Feueralarm?

Man ahnt sie förmlich, die Angst, die sich hier als Sorge tarnt. Von Hilfe, Unterstützung, von der im Wahlkampf zaghaft geforderten „Willkommenskultur“, die offenbar an Geldbörse und sozialen Status der  Neubürger/innen gekoppelt ist, findet sich in dieser Anfrage kein Wort.

Desto wortreicher und penetranter wird nach Kontrolle gerufen.

Das kommt dabei heraus, wenn man sich zum Sprachrohr der angeblich schweigenden Mehrheit machen lässt, die samstags durch die Mittelstraße hetzt.

Endlich mal im Mainstream schwimmen! Endlich einmal das eigene Vorurteil bestätigt bekommen! Nicht mehr politisch aussätzig sein!

In drei Monaten ist Weihnachten.

Da gedenken geläuterte (Patent)-Christen  – mit lockerer Steuermoral oder als „Werftbesitzer“ in Hilden oder als Mitarbeiter eines Rüstungsbetriebs – innerhalb und außerhalb der BA eines Flüchtlingskindes, das in einem Stall geboren wurde.

„Aber man wird ja doch wohl noch solche Fragen stellen dürfen…!“