Ampelschaltung für Fußgänger verbessern?

„Nein!“ sagte Dr. Bommermann

In Hilden gibt es 77 Ampelanlagen. 21 davon befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Stadt. Die Ampelschaltungen haben schon mehrfach Anlass zur Kritik gegeben. Ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen beklagen immer wieder die zu kurzen Grünphasen.

Und so beschloss der Stadtentwicklungsausschuss im vergangenen November „die Durchführung einer Untersuchung zur Grünzeitoptimierung für Fußgänger an Ampeln. Die Untersuchung soll in 2013 erfolgen. Die notwendigen Mittel sind (…) in den Haushaltsentwurf einzuplanen.“

Ein guter Beschluss. Ein nachvollziehbarer, bürgernaher Beschluss. Auch der Bürgermeister hatte ihn befürwortet. Mit diesen Argumenten:

„Es ist ein allgemein zu beobachtendes Phänomen, dass Ampelschaltungen in der Öffentlichkeit vielfach (nicht nur in Hilden) in der Kritik stehen. Dies lässt sich aus den sich zumindest teilweise widersprechenden Forderungen der einzelnen Verkehrsteilnehmergruppen erklären:

  • Fußgänger fordern möglichst schnell Grün (besonders für Schulkinder) und lange Gün (hier besonders für ältere und/oder mobilitätsbehinderte Personen)
  • Fahrzeugführer fordern Grüne Wellen über möglichst lange Streckenabschnitte und kurze Wartezeiten auf den Hauptstraßen. Demgegenüber fordern die Fahrzeugführer an Einmündungen von Neben- auf Hauptstraßen kurze Wartezeiten
  • ÖPNV-Nutzer fordern eine Bevorrechtigung für den Busverkehr

(…) Es gibt (…) aus der Politik und der Bürgerschaft immer wieder einmal Kritik an den Ampelschaltungen in Bezug auf die Berücksichtigung der Fußgängerbelange (…).“

In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 14. November 2012 gab es für den oben zitierten Beschlussvorschlag des Bürgermeisters eine breite Mehrheit. Wie? Keine Einstimmigkeit bei diesem Thema? Wer war denn dagegen?

Die Untersuchung zur Verbesserung der Grünzeiten für Fußgänger an Ampeln wurde von einer Fraktion vehement abgelehnt, und zwar mit Argumenten, die es wirklich verdienen, hier wiederholt zu werden:

Die Vertreter der Fraktion dUH sprachen sich gegen eine Mittelbereitstellung aus. Die Problematik könne nicht zur Zufriedenheit aller Verkehrsteilnehmer gelöst werden. Mit dem aktuellen Zustand könne man leben. Veränderungen im Bereich des Fritz-Gressard-Platzes könne man ohne Untersuchung umsetzen.“

Die „Vertreter der dUH“ waren: Ralf Bommermann und Günter Pohlmann., Gründungsmitglieder der „Allianz für Hilden“.

Die hat doch eine „dienende Funktion der Politik“ versprochen und zur Maxime erhoben: „Sie muss den Bürgern nutzen und nicht unserem Selbstbewusstsein oder gar unserem Geldbeutel.“