Volle Kraft zurück!

Aus „Allianz“ wird wieder „dUH“

Es gehörte keine prophetische Gabe und noch weniger Fantasie dazu, um sich den weiteren Weg vorzustellen, den Hildens „jüngste Wählergemeinschaft“ nehmen würde – sowohl vor als auch nach der Kommunalwahl.

Gehätschelt und gepflegt mithilfe zahlreicher „RP“-Artikel, war dieser politische Homunkulus das Ergebnis einer Scheinehe unter politischen Mandatsräubern. Nur mithilfe einer Zangengeburt konnte dieser Bankert das Licht der politischen Welt erblicken.

In der „Allianz für Hilden“ war man besoffen von der Aussicht auf zahlreiche Ratsmandate, aufs „Durchregieren“, auf spießbürgerliche Reputierlichkeit im Anzug/Kostüm und auf den Bürgermeisterposten für IHN.

Für nicht wenige schien es die letzte Chance zu sein, kommunalpolitisch noch etwas bewirken, noch etwas erreichen, noch etwas durchsetzen zu können. Doch was tut man, wenn es weniger goldene Ringe als Finger gibt, um diese damit zu schmücken?

hildenBLOG hat es von Anfang an behauptet und zu belegen versucht: Die „Allianz für Hilden“ war, ist und wird niemals mehr sein als die Nachfolgerin der dUH. Inhaltlich und jetzt auch personell, wenn man sich anschaut, wer nun gegangen ist und wer dem Vorstand angehört.

Dass Christina Krasemann-Sharma auch bei den dUH-Nachfolgern gescheitert und jetzt ausgetreten ist, passt ins Bild

Sollte die Ex-Vorsitzende der dUH-Nachfolger nun Opfer einer politischen Intrige geworden sein, würde sich das Mitgefühl, nicht nur bei hildenBLOG, jedoch in engen Grenzen halten.

Dass diese Mitgliederversammlung nicht öffentlich angekündigt worden war, würde ebenfalls in dieses trübe Bild passen.

Die dUH-Nachfolger haben jedenfalls ordentlich aufgeräumt:

Bis auf die Birgit Behner, die wohl  immer noch auf den Posten einer Geschäftsstellensekretärin hofft und deshalb nicht widerspricht, ist der neue „Allianz“-Vorstand von fremden Elementen gesäubert worden.

Die stellvertretende Vorsitzende Uta-Lucia Krall, langjähriges CDU-Ratsmitglied und durch kein gutes Argument davon abzuhalten gewesen, den (falschen) Weg zu den dUH-Nachfolgern zu wählen, ist auch nicht mehr dabei. Ab sofort darf dUH-Alt-Kader Roland Krüger jetzt auch auf diesem Posten nicht auffallen.

Der neue Vorsitzende, Claus Munsch, hat bei der letzten Kommunalwahl in seinem Wahlkreis mit 8,7% zwar ein achtbares Ergebnis erzielt, aber über eine Stichelei gegen die CDU hinaus („Ansammlung der Stimmbezirkssicherer der CDU-Ratsfraktion“) noch keine kommunalpolitischen Spuren hinterlassen.

Optisch bringt der Mann vieles mit, das man braucht, um politischen Erfolg zu haben: Ein gewinnendes Lächeln, strahlend weiße Zähne und eine Fliege. Das muss reichen und macht ihn bei der Reste-Truppe vielleicht zum Überflieger und Hoffnungsträger.

Angesichts dieses Durchmarsches einer Allianz aus dUH-Fußtruppen und aus kommunalpolitisch eher naiven Gemütern haben auch Dr. Heimo Haupt und Frau Prof. Dr. Barbara Haupt hier für sich wohl keine (politische) Zukunft mehr gesehen.

Gestern, in der Ratssitzung am 1. Oktober 2014, wollte die kleine dreiköpfige Ratsfaktion der „Allianz für Hilden“ den Säuberungsprozess denn auch gleich und rasch abschließen.

Friedhelm Burchartz, der einstmals so freie Liberale, der jetzt den stellvertretenden Fraktionschef geben darf, konnte nicht mehr warten und gab das Startsignal:

Dr. Haupt sollte seine ordentliche Mitgliedschaft im Schul- und Sportausschuss verlieren und Frau Prof. Dr. Haupt sollte aus dem Ausschuss für Kultur und Heimatpflege fliegen.

Dazu wäre ein einstimmiger Ratsbeschluss nötig gewesen. Aus gutem Grund. Aber diesen verhinderte die „Bürgeraktion“ durch ihr Nein, das jetzt als Bumerang durch den Ratssaal fliegt.

Die BA hat nämlich einen Konsens gebrochen, der in Hilden seit Jahrzehnten bestanden hat: Die politischen Gruppierungen im Rat bestimmen selbstständig und souverän, durch wen sie sich in Ratsgremien vertreten lassen. Das Ratsplenum bestätigt diese Auswahl dann.

Nachdem im Jahre 1986 eine wegen ihrer krachenden Wahlniederlage 1984 immer noch waidwunde SPD (erfolglos) versucht hatte, einen nachrückenden Grünen zu verhindern, war das jahrzehntelang gut gegangen. Und davon hatte auch die BA profitiert.

Jetzt gilt offenbar die Parole: „Volle Kraft zurück!“

P.S.: Was macht eigentlich das „politische Urgestein“ (RP-Adelstitel), der Pate Frederico, jetzt?

Lesen Sie auch:
„Allianz beginnt zu zerbrechen“ (RP-online, 2. Oktober 2014)